Wie ein Irrwisch tanzte Tino Edelmann im Schanzenauslauf und schrie seine Freude heraus. Mit Platz zwei im Massenstart der Nordischen Kombination...

Liberec. Wie ein Irrwisch tanzte Tino Edelmann im Schanzenauslauf und schrie seine Freude heraus. Mit Platz zwei im Massenstart der Nordischen Kombination machte er am Freitag seinem Namen alle Ehre und veredelte seine bisherige Laufbahn. Noch nie hatte der 23-Jährige zuvor in einem Einzelwettbewerb auf dem Podest gestanden. Als erster und letzter Weltmeister im Massenstart geht der US-Amerikaner Todd Lodwick in die Geschichte ein - der Wettbewerb wird nach seiner WM-Premiere wieder eingestellt.

Edelmann konnte sein Glück kaum fassen. "Wahnsinn", brüllte er immer wieder in die Kameras. Ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt passte bei dem Zella-Mehliser alles. Platz zwei im 10-km-Lauf am Donnerstag war bereits ein Riesenerfolg für ihn. Dass es dann auch im Springen klappte, vollendete das Glück. "Mir sind zwei Supersprünge gelungen. Dass der erste vom Wind begünstigt wurde, ist völlig egal", erzählte der Hobby-Musiker, der in einer Indie-Punk-Band mächtig einheizt. Im Training sah es für Edelmann noch gar nicht so gut aus. "Ich hatte Probleme, auf Geschwindigkeit zu kommen. Da das Springen am Donnerstag ausgefallen war, hat sich mein Techniker Ralph Schmidt extra auf den Weg nach Bayern gemacht und dort meine Sprungski neu geschliffen. Silber ist ein Wahnsinnslohn für diesen Arbeitsaufwand", bedankte sich Edelmann.

Für die deutschen Kombinierer war Edelmanns Medaille ein Einstand nach Maß in die vier WM-Wettbewerbe. Bundestrainer Hermann Weinbuch war begeistert. "Es ist toll für die Mannschaft, dass ein Außenseiter ganz vorn dabei war", sagte der Coach und blickte bereits auf die Einzel-Entscheidung am Sonntag: "Jetzt traue ich meinen Jungs alles zu", sagte er.

Dann sollte auch Ronny Ackermann wieder eine wichtige Rolle spielen. Beim Springen wurde der Weltmeister aus Dermbach wie schon so oft nicht vom Wind begünstigt und landete am Ende auf Rang 19. Zweitbester Deutscher war Eric Frenzel (Oberwiesenthal) auf Rang acht, Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) wurde von einer Böe erfasst und landete bei lediglich 79,5 Meter. Das reichte nur zu Rang 26.