Franck Ribery wird nicht müde, weiterhin Verstärkungen für den FC Bayern zu fordern und Thiago Neves ist angefressen, weil der HSV sich gegen seinen Wechsel stellte.

Franck Ribery fordert Verstärkungen und sorgt für Ärger

"Ich weiß, dass das Team verstärkt werden muss, damit es in allen Wettbewerben und vor allem in der Champions League das notwendige Niveau hat", sagte der Mittelfeldspieler der französischen Sporttageszeitung L’Equipe. Rummenigges Kritik an seinen öffentlichen Forderungen konterte Ribery mit den Worten: "Wenn ich die Namen einiger Spieler fallen lasse, von denen ich glaube, dass sie uns weiterbringen können, ist das zum Wohle des Vereins." Er wisse aber, dass die Verantwortlichen daran arbeiteten, die Mannschaft zu verstärken, ergänzte er.

Das bestätigte Trainer Jürgen Klinsmann. "Ich kann ihm versichern, dass wir an anderen Spielern für die nächste Saison dran sind. Franck weiß, dass wir mit diesem Klub in den nächsten Jahren viel vorhaben", erklärte der 44-Jährige und ergänzte: "Ich finde es faszinierend, mit solchen Spielertypen zusammenzuarbeiten. Aber solche Spieler wollen auch überzeugt werden, mit dem FC Bayern erfolgreich sein zu können."

Seine persönliche Zukunft macht der 25 Jahre alte Ribery, der noch bis 2011 vetraglich an die Münchner gebunden ist, auch vom Erfolg der Bayern abhängig - speziell in der Königsklasse. "Unser Abschneiden in der Champions League wird eine bedeutende Rolle spielen (für die Entscheidung über seine Zukunft, d. Red.). Ich habe sehr große Lust, diesen Wettbewerb zu gewinnen."

In einem Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur AFP ließ Ribery ein klares Bekenntnis zu den Bayern vermissen. "Es ist schwierig zu sagen, was passieren wird", sagte er über seine Zukunft. Dass Gerüchte entstünden, sei jedoch "weder mein Problem, noch mein Fehler. Ich bin gut auf dem Feld, das ist das Wesentliche. Für die Dinge, die außerhalb des Platzes passieren, habe ich Leute, die sich kümmern." Grundsätzlich fühle er sich wohl bei den Bayern, führte Ribery zum wiederholten Male aus. "Der Klub tut viel für mich, und ich gebe mein Maximum. Wir ziehen an einem Strang", sagte er - aber: "Viele Vereine interessieren sich für mich und wurden öffentlich genannt. Hohe Summen sind in Umlauf gebracht worden. Auch der Verein spürt den Druck und stellt sich Fragen..."

Mark van Bommel und Ze Roberto zögern

Die Zukunft von Kapitän Mark van Bommel und Mittelfeldspieler Ze Roberto vom deutschen Fußball-Meister Bayern München wird wohl frühestens Mitte Februar geklärt. Van Bommel habe zwar eine Frist bis Ende Januar, um zu entscheiden, ob er seinen Vertrag bis 2010 verlängert, sagte Trainer Jürgen Klinsmann: "Aber wenn er noch ein, zwei Wochen braucht, ist das kein Problem." Ze Roberto kündigte an, Mitte Februar ein Gespräch mit dem Klub über seine Zukunft führen zu wollen.

Wie der Niederländer van Bommel hat auch der Brasilianer von den Bayern das Angebot, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um ein Jahr zu verlängern. "Ich weiß noch nicht, was bei dem Gespräch mit Manager Uli Hoeneß herauskommt, weil ich erst abwarten muss, was die Bayern vorschlagen. Aber ich mag den Klub schon sehr", sagte der 34-Jährige. Klinsmann hofft, dass sich Ze Roberto für den FCB entscheidet. "Er ist beeindruckend. Er trainiert auf allerhöchstem Niveau und er spielt auf höchstem Niveau. Wir haben unglaubliche Freude mit ihm. Und er ist ein richtig guter Typ. Wir würden uns wünschen, dass er seinen Vertrag verlängert. Aber es gibt keine Deadline", sagte er.

Hoffmann: "Augenhöhe mit Bayern kann zehn bis 15 Jahre dauern"

Bernd Hoffmann, Vorstandsvorsitzender des Fußball-Bundesligisten HSV, sieht den FC Bayern München auf Jahre in einer nicht aufzuholenden wirtschaftlichen Spitzenposition. "Die Entwicklung braucht seine Zeit. Auf Augenhöhe zu kommen, das kann für den HSV zehn bis 15 Jahre dauern", sagte Hoffmann. Man könne sich beim Gehaltsgefüge für den Profi-Kader nicht mit den Bayern messen, auch wenn der HSV in den vergangenen sechs Jahren den Umsatz um beinahe 100 auf 160 Million Euro erhöht habe.

"Damit wird der HSV in diesem Jahr mit weitem Abstand die Nummer zwei der Liga", betonte der 46- Jährige. Als der HSV zum Auftakt der Hinrunde mit seinem neuen Trainer Martin Jol ein 2:2 bei Bayern München erreichte, wurde eine Fußball-Euphorie in Hamburg entfacht. Nun sind Sie nur zwei Punkte hinter den Bayern und bisher zu Hause ungeschlagen.

Neves attackiert den HSV

Thiago Neves hat den Bundesligisten Hamburger SV scharf attackiert. "Das war eine Sauerei", klagte der Mittelfeldmann des HSV in einem Interview mit der brasilianischen Sportzeitung "Lance" (Mittwoch-Ausgabe) in Anspielung auf die Weigerung der Hamburger, den bislang in der Bundesliga enttäuschenden Brasilianer zu einem anderen Verein wechseln zu lassen.

Er habe die Funktionäre des HSV sogar angefleht, die Angebote aus Saudi-Arabien (Al-Hilal) oder aus Brasilien (Fluminense Rio) zu akzeptieren. Nun sei er "sehr verärgert und frustriert" und habe jede Motivation verloren. "Das sah wie ein abgekartetes Spiel aus", sagte der 23-Jährige und gab unumwunden zu, dass er "keine Lust" mehr habe, beim HSV zu bleiben. HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer reagierte gelassen auf die Vorwürfe. "Wenn man nicht spielt, ist man nicht glücklich. Wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt", sagte Beiersdorfer am Mittwoch. "Er muss diese kleine Enttäuschung überwinden. Wir wissen, dass er ein guter Spieler ist. Er hat es nur noch nicht zur Schau gestellt."

Neves war im Sommer des vergangenen Jahres für 7,5 Millionen Euro von Fluminense Rio de Janeiro nach Hamburg gekommen. Beim HSV konnte der 23-Jährige aber bisher nicht Fuß fassen und absolvierte lediglich sechs Kurzeinsätze in der Bundesliga. Neves befürchtet offenbar, vom brasilianischen Nationaltrainer Dunga nicht mehr berücksichtigt zu werden und die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zu verpassen. Vor seinem Wechsel nach Hamburg galt der Mittelfeldakteur als einer der besten in Brasilien tätigen Profis.

Hoeneß sieht HSV als Konkurrenten um die Meisterschaft

"Ich glaube, dass der HSV eine schwere Konkurrenz für uns um den Titel sein wird", zollte Bayern-Manager Uli Hoeneß dem HSV einen Tag vor dem Duell in der Nordbank-Arena freundlich Respekt. Doch nach dem überragenden 5:1-Pokaltriumph in Stuttgart träumen die Bayern vom Titel-Triple, auch wenn die Arroganz-Debatte zwischen Hoeneß und Franck Ribery für Zündstoff sorgt. Mit dem verschossenen Elfmeter in Stuttgart verärgerte der Franzose die Bosse. Hoeneß ("Das ist Cirque du soleil") erteilte dem Ball-Artisten Zirkusverbot: "Das muss er abstellen."

Doch der Star lässt sich von Hoeneß nichts sagen. "Sollte der Manager ein Problem mit mir haben, soll er es mir persönlich sagen", so Ribery, "wenn ich Lust habe, einen Elfmeter wieder so zu versuchen, werde ich es auch tun. Und wenn es gegen den HSV wieder einen Elfmeter gibt, werde ich diesen schießen."

"Das machen die Jungs weiter unter sich auf dem Platz aus. Und wenn Franck schießen möchte, ist das völlig in Ordnung", erklärte Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.

Alle wollen HSV gegen Bayern sehen

Der Fußball-Bundesliga-Hit wird live in 170 Ländern übertragen. Damit erreicht der Nord-Süd-Gipfel erneut einen Spitzenwert in der internationalen TV-Reichweite. In Deutschland ist die Partie in der ARD, bei Premiere und T-Home live zu sehen. "Die hohe Nachfrage ist nicht nur ein Beleg für die Attraktivität des deutschen Profifußballs, sondern auch für die hervorragende Arbeit, die die DFL-Tochterunternehmen DFL Sports Enterprises mit den aktuellen Partnern in der internationalen Vermarktung sowie Sportcast in der TV-Produktion leisten", sagte Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Sportcast liefert das Livebild sowie den Kommentar in Englisch und Spanisch per Satellit an die Fernsehpartner in aller Welt. Darüber hinaus werden mit Canal+ (Frankreich), Telenet (Belgien), Viasat (Skandinavien) und Sport1 (Niederlande) vier ausländische TV-Stationen direkt von eigenen Kommentatorenplätzen aus dem Stadion berichten.