Hamburg. Wie oft sollte ein Schwimmer atmen? Am besten gar nicht - denn das Luftholen kostet Zeit. Jede Unterbrechung der kontinuierlichen Vorwärtsbewegung, Kopf raus und wieder rein, bremst im Wasser ab. Anderseits braucht jeder Schwimmer Sauerstoff, um seine strapazierten Muskeln mit neuer Energie zu versorgen. Das richtige Maß zu finden, welchen Einfluss die Atemfrequenz auf die Schwimmleistung hat, diese Aufgabe hat sich jetzt eine Forschungsgruppe der Universität Hamburg unter Leitung von Dr. Rüdiger Reer gestellt. Die Untersuchungen werden in den kommenden Monaten am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein durchgeführt, im dortigen Strömungskanal und im 50-Meter-Becken. Von den Ergebnissen erhofft sich Reer individuelle Aufschlüsse für jeden Athleten, die bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2004 helfen könnten. Sandra Völker hat über 50 Meter Freistil bereits von drei auf zwei Atemzüge umgestellt, die schnelle Schwedin Therese Alshammer, weniger muskulös als Völker, atmet dagegen vom Start bis zum Anschlag gar nicht.