Ferrer und Federer verloren im Halbfinale der French Open jeweils in drei Sätzen

Paris. Nur noch der in überragender Form spielende Rafael Nadal kann verhindern, dass Novak Djokovic Geschichte schreibt und alle vier Grand-Slam-Turniere nacheinander gewinnt. Bei den French Open kommt es am Sonntag (15 Uhr/Eurosport) zum ultimativen Duell der zurzeit besten Tennisspieler der Welt, die sich zum vierten Mal in Folge bei einem Major-Turnier im Finale gegenüberstehen. "Es ist ein Traum, aber jetzt werde ich mich erst einmal erholen und mich dann auf das Spiel gegen Nadal vorbereiten", sagte Djokovic.

Während der Weltranglistenerste aus Serbien Roger Federer aus der Schweiz 6:4, 7:5, 6:3 besiegte und erstmals in Paris im Finale steht, erreichte der Spanier ohne Satzverlust das siebte Endspiel seiner Karriere im Stade Roland Garros. Der 26-Jährige gewann gegen seinen Landsmann David Ferrer 6:2, 6:2, 6:1 und kann mit dem siebten Sieg bei den 82. Tennis-Meisterschaften von Frankreich Björn Borg als Rekordsieger übertreffen.

Der 25 Jahre alte Djokovic bleibt mit dem Sieg über Federer auch im 27. Match bei einem Grand-Slam-Turnier nacheinander unbesiegt und kann als erster Tennisspieler seit Rod Laver im Jahr 1969 die Australian Open, die French Open, Wimbledon und die US Open in Folge gewinnen. Djokovic könnte damit das gelingen, woran Branchengrößen wie der 30 Jahre alte Federer, Nadal oder auch Pete Sampras gescheitert sind. Weil der Serbe im Unterschied zu Laver und Don Budge alle vier Titel nicht in einem Kalenderjahr erringen kann und ihm damit der lupenreine Grand Slam verwehrt bleibt, erfanden findige Leute einen neuen Titel: Djokovic könnte den "Novak Slam" holen.

Gegen Nadal spricht die Bilanz für Djokovic, er entschied die vergangenen drei Grand-Slam-Endspiele für sich. Von der Form her ist jedoch der Spanier der klare Favorit. "Ich habe Nadal noch nie so gut spielen sehen wie zurzeit", sagte Tennislegende John McEnroe. Mit dem Erfolg über seinen Freund Ferrer baute Nadal seine Bilanz in Paris auf 51:1-Siege aus. Sein einziges Match verlor er 2009, als er dem Schweden Robin Söderling im Achtelfinale unterlag. Nadal plagten damals Knieprobleme.

Im Damenfinale (Sonnabend, 15 Uhr/Eurosport) strebt die Russin Maria Scharapowa, die neue Nummer eins der Welt, ihren vierten Grand-Slam-Titel nach Wimbledon (2004), den US Open (2006) und den Australian Open (2008) an. Der Italienerin Sara Errani räumt Tennisikone Martina Navratilova keine Chancen ein: "Maria hat 80 Prozent der gegnerischen Aufschlagspiele gewonnen - das ist unglaublich. Ihr bester Schlag ist der Return. Erranis schlechtester Schlag ist dagegen der Aufschlag. Das scheint ziemlich unfair."