Eintracht Frankfurt hat einen neuen Sportmanager: Bruno Hübner kommt von Ligakonkurrent MSV Duisburg zum hessischen Bundesliga-Absteiger.

Frankfurt/Main. Die Suche von Eintracht Frankfurt nach einem neuen Sportmanager ist beendet: Bruno Hübner übernimmt den Posten beim Bundesliga-Absteiger ab sofort. Dies bestätigte der hessische Traditionsverein am Mittwoch. Der 50-jährige Hübner, ehemaliger Profi beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, war zuletzt Sportdirektor beim Pokalfinalisten MSV Duisburg. Sein Vertrag dort wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

Mit der Verpflichtung Hübners folgte der Aufsichtsrat der Frankfurter dem Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen. Zur Laufzeit des Vertrages wurden keine Angaben gemacht.

Hübner soll den Hessen an der Seite von Bruchhagen und dem noch zu findenden Trainer zu neuem Glanz und der sofortigen Rückkehr ins Fußball-Oberhaus verhelfen. Ohne Brimborium wie bei der Inthronisierung des gescheiterten Christoph Daum begnügte sich der Zweitligist am Mittwoch mit einer schlichte Pressemeldung. "Eintracht Frankfurt hat am heutigen Tag Bruno Hübner zum neuen Sportmanager bestellt“, teilte der Club mit.

Am Dienstag hatte Bruchhagen die Suche nach einem Manager für beendet erklärt, nur den Namen nicht verraten wollen. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen Thomas Pröckl und Klaus Lötzbeier sowie dem Hauptausschuss des Aufsichtsrates war die Entscheidung zugunsten von Hübner gefallen. Der Aufsichtsrat um seinen Chef Wilhelm Bender und den Vereinspräsidenten Peter Fischer stimmte der Wahl Hübners zu. Die Vertragsdauer teilte der Club nicht mit.

Der 50-Jährige hat seinen Kontrakt in Duisburg mit sofortiger Wirkung aufgelöst, deshalb kann Hübner gleich mit der Arbeit bei der Eintracht starten. "Die Entscheidung, den MSV zu verlassen, ist mir schwer gefallen. Weil wir in der vergangenen Saison eine Kehrtwende eingelegt haben“, sagte Hübner, der den MSV frühzeitig vom Eintracht-Interesse informiert hatte.

In Duisburg wurde die Entscheidung Hübners mit Bedauern aufgenommen. "Wir haben hier gemeinsam mit Bruno Hübner viel erreicht, und ich bedauere seinen Schritt, weil die Arbeit mit ihm von Konstruktivität und Vertrauen geprägt war“, sagte MSV-Trainer Milan Sasic.

Wichtigste Aufgabe in den ersten Tagen seiner Amtszeit wird sein, auf dem schnellsten Weg mit Bruchhagen zusammen einen neuen Trainer zu finden. Erst anschließend können offene Personalfragen geklärt werden. So wollen sich Torhüter Ralf Fährmann und Abwehrspieler Maik Franz, die beide keinen Vertrag für die 2. Liga besitzen, erst nach der Bekanntgabe des neuen Übungsleiters für oder gegen die Eintracht entscheiden.

Hübner kennt sich aus in Hessen, aber auch in der 2. Liga. Nach 76 Spielen und acht Treffern beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern schloss sich Hübner 1986 dem damaligen Bezirksligisten SV Wehen an und machte im Hause des Hauptsponsors Brita auch beruflich Karriere. Das Team aus Taunusstein führte er als Spieler, Trainer, Vizepräsident und Manager bis in die Zweitklassigkeit. Nach Querelen mit der Vereinsführung des in SV Wehen Wiesbaden umbenannten Clubs wurde Hübner entlassen.

In der Winterpause der Spielzeit 2007/2008 verpflichtete der MSV Duisburg den ausgebildeten Industriekaufmann. Das Erreichen des Finales im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 (0:5) war sportlich der größte Erfolg. "Hübner hat viel zum Aufbau des neues Images beim MSV beigetragen. Dass er mit dem hier Geleisteten in den Fokus anderer Vereine gerät, ist nicht verwunderlich“, sagte MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch.

Vor der Verpflichtung Hübners hatte sich Bruchhagen Absagen der Kandidaten Andreas Rettig (FC Augsburg) und Dirk Dufner (SC Freiburg) eingehandelt. Eintracht Frankfurt war als schlechtestes Team der Rückrunde als Tabellen-17. aus der Ersten Bundesliga abgestiegen. (dpa/dapd/abendblatt.de)