Der Ersatztorwart hatte in der Nacht zum Sonntag bei einem blutigen Streit in einer Wolfsburger Diskothek Stichverletzungen erlitten.

Wolfsburg. Torhüter André Lenz von VfL Wolfsburg befindet nach dem blutigen Streit in einer Diskothek auf dem Weg der Besserung. Er hat die Notoperation nach seiner schweren Verletzung gut überstanden. „Es geht ihm den Umständen entsprechend“, berichtete am Montag ein Sprecher der Polizei Wolfsburg. Der 36 Jahre alte Ersatzkeeper des Fußball-Bundesligaclubs hatte in der Nacht zum Sonntag bei dem Vorfall in einer Wolfsburger Disco Stichverletzungen erlitten. Er musste sofort operiert werden, befindet sich aber außer Lebensgefahr.

Lenz soll inzwischen sogar den Wunsch geäußert haben, das Klinikum Wolfsburg verlassen zu können. Die Hintergründe des Zwischenfalls sind weiterhin unklar, die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags. „Wir haben eine Reihe von Zeugen zu vernehmen und werten derzeit noch Spuren aus“, erklärte Polizeisprecher Sven-Marco Claus. „Das Bild ist diffus“, bestätigte VfL-Pressechef Gerd Voss. Die Polizei Wolfsburg setzt eine Sonderkommission für die Ermittlung ein. 15 Beamte sollen die Hintergründe des Zwischenfalls ermitteln.

Der Bundesligist kooperiert nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen. Der Vorfall ereignete sich kurz nach 2 Uhr nachts im Club Esplanade in der Innenstadt. Ein Großteil der VfL-Mannschaft hatte dort nach dem 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt bei einer „Model- Nacht“ den Saisonausklang gefeiert. Rund 250 Gäste hielten sich in der Diskothek auf. Nach Vereinsangaben wollte der als ruhiger Typ geltende Lenz „offenbar schlichtend“ in einen Streit von anderen Besuchern eingreifen. Esplanade-Besitzer Jan Schroeder warf den Profis allerdings vor, der Auslöser des Streits gewesen zu sein. „Einige VfL-Spieler haben die Gäste provoziert“, wird Schröder in mehreren Zeitungen zitiert. Die Profis sollen Eiswürfel und Zigaretten auf die Tanzfläche geworfen haben. „Auch dazu gibt es unterschiedliche Aussagen“, erklärte Polizeisprecher Claus.

Bei dem Streit waren noch drei andere Disco- Besucher im Alter zwischen 24 und 33 Jahren verletzt worden. Darunter sind laut Polizei keine VfL-Spieler. „Wir bedauern den Vorfall zutiefst“, sagte VfL-Manager Dieter Hoeneß. „André ist in der Mannschaft ein sehr angesehener Spieler. Wir sind natürlich froh, dass es ihm genau wie den drei anderen Verletzten den Umständen entsprechend gut geht. Es hätte auch schlimmer ausgehen können“, fügte der Ex-Profi hinzu.