Hamburg. In letzter Sekunde holte Barmbek-Uhlenhorst (BU) ein 2:2 im Derby beim USC Paloma. Präsident Frank Meyer, 48, über die Komfortzone der Spieler, Trainer Frank Pieper und das Minimalziel im Oddset-Pokal.

Hamburger Abendblatt:

Wie haben Sie das Barmbeker Derby verkraftet?

Frank Meyer:

Es war nervenaufreibend. Kein Wunder bei drei Platzverweisen. Einige Härten und Schauspieleinlagen von Paloma fand ich unschön. Aber das gehört zu einem Derby. Und ich dachte immer: Wir holen hier heute noch was.

Ausgerechnet durch Boris Schinzel!

Meyer:

Ja, ein Spieler der Zweiten trifft. Wie Keunemann bei seinem Doppelpack beim SCVM. (lacht) Unser Trainer tätigt vernünftige Einwechslungen.

Es ist Frank Piepers zweite Trainerzeit bei BU. Wie hat er sich verändert?

Meyer:

Er hat viel dazugelernt. Frank hört sich häufiger als damals die Meinung anderer Leute im Verein an. Ob das sein Co-Trainer ist oder ich. Damals kam er aber von der U21 des HSV. Das waren andere Voraussetzungen für ihn.

Wieso ist Ihnen als Präsident denn sportlicher Einfluss so wichtig?

Meyer:

Mir ist unser Austausch wichtig. Ich rede unserem Trainer aber nicht rein. Ich schätze ihn, seine Akribie, seine gute Vorbereitung, seine nachhaltige und pädagogisch starke Arbeit.

Dennoch kritisierten Sie vor einem Monat öffentlich das Team. Seitdem läuft es.

Meyer:

Ich wollte die Spieler aus ihrer Komfortzone holen. Das mache ich intern – und wenn nötig, auch extern. So viele Menschen tun jeden Tag so viel für BU. Da kann ich in jedem Spiel Konzentration und Leidenschaft verlangen.

Ist das Saisonziel realistisch?

Meyer:

Rang 5 bis 9? Natürlich!

Und im Oddset-Pokal?

Meyer:

Die Mannschaft hat sich das Halbfinale als Minimalziel gesetzt. Ich will keinen vom Finaleinzug abhalten. Wir spielen doch gerne an der Hoheluft.

Und daheim an der Anfield. Wie lange?

Meyer:

Vielleicht dürfen wir bis Mai bleiben. Es ist noch offen.