Mitglieder des ASV Bergedorf 85 beschließen Rückkehr der Fußballer. Start in der Kreisklasse

Hamburg. Wer in den letzten Jahren die Begriffe „Fußball“ und „Bergedorf 85“ in einem Artikel las, wusste oft, was ihn erwartet: Großes Theater beim FC Bergedorf 85. Doch mit der Aufmerksamkeit für die skandalreichen Kapitel des 2009 gegründeten FCB könnte es bald vorbei sein. Mit 21 Jastimmen und einer Enthaltung beschlossen die Mitglieder des ASV Bergedorf 85 auf ihrer Außerordentlichen Mitgliederversammlung eine Satzungsänderung, die den Wiederaufbau der traditionsreichen Fußballabteilung ermöglicht. „Nun fehlt noch die Zustimmung des Erweiterten Vorstands (EV), dann sind die wahren Elstern wieder da“, sagte der stellvertretende Vorsitzende René Binneweg. Ein positives EV-Votum an diesem Dienstagabend ist wahrscheinlich. Der schuldengeplagte FCB würde aber weiterexistieren.

Prominente Bergedorfer Persönlichkeiten wie Ex-Trainer Manfred Nitschke und Ex-Manager Jens Seddig wollen helfen, eine junge Mannschaft zusammenzustellen, die im Sommer in der Kreisklasse startet. „Wir wollen ehrlichen Fußball bieten“, sagte Binneweg. Gemeinsam warben er und der Vorsitzende Klaus Hinz für die Idee. Die Erfahrungen der Ausgliederung 2009 wirkten dabei doppelt. Angesichts des jahrelangen Chaos beim FCB wünschten viele Mitglieder die Rückkehr der Elstern zum ASV. „Andererseits startete der FCB schuldenfrei. Uns als ASV hinterließ die aufgelöste Fußballabteilung 85.000 Euro Schulden“, sagte Hinz. Etwas über 60.000 Euro wurden bisher getilgt. „Ich weiß um eure Sorgen“, sagte Binneweg auf der Versammlung – und verwies auf Bestimmungen in der neuen Satzung. So darf nur der Geschäftsführende Vorstand Verträge abschließen. Solide Finanzen seien Trumpf. Das überzeugte. Eine Zusammenarbeit mit dem FC Bergedorf 85 lehnten Binneweg und Hinz „kategorisch ab“. Es wirkt, als könnten die Begriffe „Fußball“ und „Bergedorf 85“ bald wieder häufiger aus erfreulichen Gründen in einem Artikel stehen.