Im Weitsprung und Sprint stellte Stefan Köpf viele Athleten in den Schatten. Der Liebe und des Verletzungspechs wegen spielt der 29-Jährige jetzt in der Landesliga Hansa.

Hamburg. Kaum jemand in Deutschland konnte weiter springen und schneller laufen als er. 2010 stellte er im Weitsprung mit 7,85 Meter seine Bestleistung auf und rannte die 100 Meter in 10,75 Sekunden. Doch heute sprintet Stefan Köpf (früher LG Staufen) nur noch für Vorwärts-Wacker Billstedt. Schuld sind Glück in der Liebe und Verletzungspech.

2011 lernte der heute 29-Jährige Weitspringerin Sinje Florczak bei der DM in Weinheim kennen. „Da wusste ich noch nicht, dass sie die Tochter des Bundestrainers Uwe Florczak ist“, erinnert er sich schmunzelnd. Nun ist er Florczaks Schwiegersohn. Am 3. August heiratete er seine Sinje und zog zu ihr nach Hamburg. Zuvor hatte er entschieden, seine Leichtathletik-Karriere aufgrund der Spätfolgen hartnäckiger Verletzungsprobleme vorläufig auf Eis zu legen. In Hamburg angekommen suchte er im Internet nach einem Mannschaftssport als Alternative.

„Billstedts Auftritt war mir sofort sympathisch“, erklärt Köpf. Nach einem erfolgreichen Probetraining empfahl sich der frühere Leichtathlet über gute Auftritte für die zweite Mannschaft in der Kreisliga für höhere Aufgaben und gehört zum Kader der Landesligamannschaft. Krause: „Stefans Schnelligkeit konnte man im ersten Training sofort sehen. Auch, dass er schon mal Fußball gespielt hat. Er ist jetzt fest im Kader bei uns und kommt über die Jokerrolle. Ob er Stammspieler werden kann, muss man sehen. Das hängt auch davon ab, ob er taktisch noch dazulernt.“

Manager Andreas Heeschen lobt den Ehrgeiz des Neuzugangs: „Bei uns stand er in der ersten Zeit jeden Wochentag auf dem Platz, dreimal in der zweiten und zweimal in der ersten Mannschaft.“ Seine Schnelligkeit und Athletik helfe den Billstedtern ungemein, doch Köpf müsse noch ballsicherer werden. Seine Erfahrungen aus der Leichtathletik gibt Köpf im Training mit speziellen Stabilisationsübungen weiter.

Ob Köpf, der in der Jugend für die Auswahl-Baden-Württembergs kickte, je wieder auf der Laufbahn und in der Sprunggrube zu sehen sein wird, weiß er noch nicht. Eine Trainingsmöglichkeit wäre mit dem erstklassigen Olympiastützpunkt an der Alsterdorfer Straße vorhanden. „Jetzt will ich aber mindestens eine Saison lang Fußball spielen“, sagt er.