Trainer Hardy Brüning installiert im Oberligaspiel gegen Elmshorn eine Fünferkette und holt ein 1:1

Hamburg. Elmshorns Trainer Achim Hollerieth war nach dem Spiel irritiert. „Das war eine merkwürdige Defensivtaktik bei Bramfeld“, sagte er. Bramfelds Trainer Hardy Brüning stimmte zu: „Zuletzt haben wir viele Gegentore durchs Zentrum bekommen. Ich wollte mal was anderes machen.“ Und seine ungewöhnliche Maßnahme, mit fünf Spielern auf einer Linie zu verteidigen, ging auf. Bramfeld bleibt zwar sieglos, holte gegen den amtierenden Meister aus Elmshorn an der Ellernreihe jedoch das dritte Remis in Folge.

„Damit können wir gut leben“, sagte Brüning, dessen ultra-defensives 5-4-1-System 80 Minuten lang hielt. Dann nutzte Kim Helmer nach einem Freistoß von Leon Müller einen Fehler des Bramfelder Torwarts Patrick Tabor zur Elmshorner Führung. Brüning bewies aber gleich darauf nicht nur seine taktische Finesse, sondern zeigte zudem sein goldenes Händchen. Er brachte Matthias Müller, der nur Sekunden nach seiner Einwechslung ein wunderbares Solo bis zur Grundlinie hinlegte und Sturmspitze Moheb Azaizi bediente. Der kleine Tunesier markierte das 1:1 (84.). „Moheb versteht noch nicht alles, was der Trainer sagt, steht aber da, wo ein Stürmer stehen muss“, freute sich Bramfelds Manager Söhren Grudzinski.

Grudzinski hatte keinen leichten Sommer. Leistungsträger wie Marcel Schwarck, Ömer Akyörük, Dustin Vespermann und David Both verließen den Verein. „Dennoch wollen wir uns ein Herzschlagfinale um den Klassenerhalt diesmal ersparen, auch wenn wir die Abgänge nicht eins zu eins ersetzen konnten“, sagte Grudzinski.

In Bramfeld setzen sie also wieder auf den Mannschaftsgeist, wie auch Dribbler Müller bestätigt. „Wir sind eine Truppe. Deswegen packen wir den Klassenerhalt“, sagte er. Mit welcher Taktik?. „Welche Zukunft die Fünferkette hat, werden wir sehen“, sagte Brüning – und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.