Der kämpferischen Einstellung ihres Trainers Ralf Palapies gefolgt sind die Jungs vom SV Rugenbergen. Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen in der Landesliga, in denen der SVR ohne Torerfolg blieb, hätte der Regen eine Absage des Heimspiels gegen Teutonia 05 hergegeben. Trotz des nassen Rasens wollte Palapies jedoch unbedingt spielen: "Der Acker wird umgegraben. Wir wollen hier ja nicht die Bundesgartenschau 2010 veranstalten." Konsequenz: Dennis von Bastian (traf zweimal), Christian Dirksen und Jan Knoefel schossen den 4:0-Sieg heraus.

Trotz seiner beiden Tore: Dennis von Bastian hatte keinen ganz so glücklichen 23. Geburtstag, denn: "Buddy", wie er gerufen wird, wurde (schuldlos) in einen Unfall verwickelt. Wobei der teure Sportwagen seines Vaters (Audi Cabrio) einen Totalschaden bekam. Spielen konnte der zum Glück unverletzt gebliebene Stürmer dennoch, doch nach einer Stunde wurde er zum Schutz vom Platz genommen: Er hatte bereits Gelb gesehen, es drohte ihm der vierte (!) Platzverweis der Saison.

Der SV Börsen hat mal wieder gewonnen. Nacht acht sieglosen Partien holte der SVB ein 3:1 beim TSV Wandsetal. Coach Marcel Greve war dennoch nicht rundum happy. Grund: der Gegner. "Im Spiel gab es viele versteckte Tätlichkeiten der Wandsetaler. Neben den beiden Feldverweisen für Deniz Altindas und Öner Ocak habe ich drei weitere klare Rote Karten vermisst." Wandsetals Manager Seweryn Malyk entgegnete: "Die Aussage von Greve ist Quatsch. Zweikämpfe gehören doch dazu. Wer bei jedem Köperkontakt laut aufschreit und fällt, der macht sich eben keine Sympathien bei den Gegenspielern."

Es war wahrlich nicht der Tag von Schiedsrichter Johannes Mayer-Lindenberg (HTB). Beim 1:1 zwischen Buchholz und Niendorf lag er mehrere Male bei wichtigen Entscheidungen daneben. Zuerst verhängte er einen Elfmeter für Buchholz, obwohl Niendorfs Torwart Sven Barth klar den Ball spielte, bevor TSV-Angreifer Philip Mathies fiel. Dann musste er zwingend NTSV-Kapitän Daniel Prange wegen eines brutalen Fouls an Lukas Kettner vom Platz schicken, beließ es aber beim gelben Karton. Und zu guter Letzt bekam Mayer-Lindenberg einen Befreiungsschlag der Niendorfer Abwehr voll gegen den Kopf. Er ging wie einer Boxer zu Boden und musste behandelt werden. Nach zwei Minuten konnte es dann weitergehen - er auch.

Das HFV-Sportgericht sprach nun die Urteile über die Vorkommnisse im Spiel zwischen dem SV Wilhelmsburg und Camlica Genclik. Obwohl Camlicas Präsident Samin Taflan ausdrücklich von Christian Koops, dem Vorsitzenden des Sportgerichts, nach Jenfeld bestellt wurde, erschien er erneut nicht. Laut Anwalt Thomas Hansen-Siedler laufen strafrechtliche Ermittlungen gegen ihn, sodass er ihm eh von einer Aussage abgeraten hätte. Nach weiteren Zeugenaussagen musste das Sportgericht davon ausgehen, dass es wohl Taflan war, der den Schiedsrichter mit einer Flasche beworfen hatte. Und so fällten sie eine Entscheidung: Taflan wird für drei Jahre für jede Tätigkeit gesperrt, darf keine Spiele von Camlica Genclik mehr besuchen und muss 750 Euro zahlen. Der Spieler Sergio Morina, der den Schiedsrichter Jan-Erik Sternke gebissen (!) haben soll, wird für 18 Monate aus dem Sport-Verkehr gezogen. Camlica-Kapitän Ugur Eroglu hingegen ist unschuldig: Freispruch.

Der HFV hatte kaum eine andere Wahl: In der vergangenen Woche suspendierte der Verband den FC Bingöl vom Spielbetrieb, nachdem es beim Heimspiel gegen Türk-Birlikspor in der Bezirksliga Süd heftige Angriffe von Bingöl-Anhängern gegen das Gästeteam gegeben hatte. Bereits in der Vorsaison kam es bei der Partie Türkiye gegen Bingöl zu Ausschreitungen, sodass der HFV nun einschreiten musste. Bingöl wurde bis zur Klärung vor dem Sportgericht aus dem Verkehr gezogen - zum Schutz der anderen Vereine. Die Partien gegen den FC Porto wurde genauso abgesetzt wie das Spiel zwischen Türk-Birlikspor und Blau-Weiß Ellas.

Noch immer nämlich sind einige TBS-Akteure von den Angriffen gezeichnet, sie standen Trainer Ömer Balci nicht zur Verfügung. " Mehmet Simsek kann ich bis zur Rückrunde wohl abhaken, ihm wurde die gebrochene Nase gerichtet, Fadil Bal fällt weiter aus, weil er eine Schiene am gebrochenen Finger tragen muss, Kenan Ortanca, den es am schlimmsten erwischt hatte, erholt sich langsam und will in zwei bis drei Wochen wieder mitmachen", erklärte Balci. Immerhin: In der vergangenen Woche war das Präsidium des FC Bingöl bei Türk-Birlikspor erschienen und hatte sich für die Vorkommnisse entschuldigt.

Ein heftiger Zusammenprall zwischen den Sparrieshoop-Spielern Martin Beuck und Gunnar French beendete die Bezirksliga-West-Partie gegen den FC Elmshorn II. Beide Spieler prallten so sehr mit ihren Köpfen zusammen, dass sie zu Boden gingen. Auf Bitten der Sparrieshooper wurde das Spiel in der 27. Minute abgebrochen, beide Spieler wurden ärztlich versorgt. "Es klang so, als ob eine Kokosnuss auf dem Pflaster aufschlug", beschreibt Trainer "Jogi" Wolfgramm, der beim Anblick der klaffenden Platzwunde von Beuck Schlimmstes befürchtete. Sowohl Beuck, der genäht wurde, als auch French erlitten Gehirnerschütterungen.

Auch beim VfW Oberalster II in der Kreisklasse 6 wurden gegen den Hoisbütteler SV keine 90 Minuten gespielt. Mitte der zweiten Halbzeit brach Schiedsrichter Lütfi Bal die Partie beim Stand von 2:0 für Hoisbüttel ab, nachdem es eine Rudelbildung gegeben hatte und Spieler aufeinander losgingen. "Uns hat er gesagt, dass er wegen ausländerfeindlichen Äußerungen von unseren Spielern abgebrochen hat", erklärt HSV-Trainer Andreas Grabert , der die Entscheidung nicht nachvollziehen konnte und lieber Rote Karten für die Auslöser des Rudels gesehen hätte. Jörg Saussen , der als Ersatz-Trainer bei Oberalster an der Linie stand, war da schon aufgebrachter: "Die haben 2:0 geführt und sind dann völlig durchgedreht", sagte er über die Gäste und fügt noch an: "Ich habe noch nie erlebt, dass eine Mannschaft so ausrastet." In seinen Augen war der sofortige Spielabbruch die einzig richtige Entscheidung.