Abendblatt:

Herr Großkopf, 3:2 gegen den VFC Plauen, einen Konkurrenten im Abstiegskampf der Regionalliga Nord. Zufrieden?

Jörn Großkopf:

Nein. Wir haben keinen guten Fußball gespielt. Heute hat uns Stefan Winkel mit seinen drei Toren gerettet.

Abendblatt:

Sind Sie mit dem 13. Platz zufrieden, nachdem es vor der Saison hieß, Ihr Team sei chancenlos?

Großkopf:

Diese Prognosen hatten keinen Einfluss. Klar las man überall, wir wären Kanonenfutter. Doch schon im ersten Spiel gegen Halle (1:1) konnte man sehen, dass es so nicht sein wird. Es befinden sich eben viele talentierte Spieler im Kader.

Abendblatt:

Wie Stefan Winkel?

Großkopf:

Er ist ein besonders positives Beispiel. Mit 19 Jahren in 15 Spielen acht Tore in der Regionalliga Nord zu schießen - das ist eine Hausnummer. Er hat eine exzellente Physis und findet immer Lösungsmöglichkeiten, wenn er den Ball hat.

Abendblatt:

Die Rolle, die er zurzeit spielt, war eigentlich Nils Pichinot zugedacht. Er hat noch kein Tor für Ihre Mannschaft gemacht. Wundern Sie sich über seine Schwierigkeiten?

Großkopf:

Überhaupt nicht. Nach seinem Siegtreffer in der 2. Bundesliga gegen Ahlen am ersten Spieltag war er auf Wolke sieben. Doch er muss behutsam aufgebaut werden. Er ist ein vernünftiger Junge und bekommt von uns alle Hilfe, die er braucht.

Abendblatt:

Bleiben Sie dabei, dass eine gute Ausbildung der jungen Spieler wichtiger ist als der Klassenerhalt?

Großkopf:

Dabei bleibe ich. Der erste Schritt ist immer das Heranführen der Talente an ein höheres Niveau. Gelingt uns aber darüber hinaus noch der Klassenerhalt, werden wir am Ende alle "Juchhu" schreien.