Abendblatt:

Herr Ude, nach dem 0:4 in Meiendorf steht HR auf einem Abstiegsplatz. Was ist los am Lütten Hall?

Antonio Ude:

Im Moment spielt bei uns jeder nur für sich. Wir haben keine richtige Mannschaft auf dem Platz. Daher stehen wir zu Recht da unten drin.

Abendblatt:

Heißt das, es stimmt innerhalb des Teams nicht?

Ude:

Nein, so meine ich das nicht. Der Mannschaftsgeist ist gut. Aber wir tun auf dem Feld nicht genug. HR war immer fürs Laufen und Kämpfen berühmt. Wenn wir das nicht machen, können wir gleich einpacken.

Abendblatt:

Sie waren nach dem Spiel sauer auf Ihre Kollegen. Warum?

Ude:

Einige sind nach dem Spiel direkt in die Kabine gegangen und nicht erst in die Mitte zum Sportlergruß. So etwas gehört sich nicht.

Abendblatt:

Üben Sie auch Selbstkritik?

Ude:

Aber klar. Bei mir läuft es auch nicht so, wie es sollte. Ich kam wegen eines Bänderrisses schwer in die Saison. Mit meiner Quote, zehn Toren in fünf Pflichtspielen, bin ich zwar zufrieden, doch ich kann viel besser spielen.

Abendblatt:

Sie gelten in Hamburgs Amateurfußball als Spaßvogel, immer für eine Einlage gut. In letzter Zeit kam in dieser Hinsicht wenig von Ihnen...

Ude:

Weil mir - auf Deutsch gesagt - der Spaß vergangen ist. So was kannst du nur bringen, wenn du Erfolg hast. Wir müssen wieder Spiele gewinnen, damit der Spaß zurück kommt.

Abendblatt:

Bereuen Sie denn Ihren Wechsel zu HR?

Ude:

Nein, ich bereue ihn noch nicht. Und ich hoffe, ich werde dies auch am Ende der Saison nicht tun.