Ein Stürmer des SC Concordia hat ein ungewöhnliches Finanzproblem. Das Theater in Ohe (Foto: Trainer Peter Wiehle) setzt sich fort.

War er gegen den TSV Neuland (3:1) schon zweimal im Strafraum gefoult worden, so holte er nun nach einer Attacke von Selim Aksu den dritten Foulelfmeter in einer Woche heraus. Mitspieler Berthold Raasch bedankte sich zum dritten Mal vom Punkt. Während Hamms Trainer Uli Schulz den Strafstoß als "absoluten Witz" betitelte, sah Schwarzenbeks Robert Meyer die Sache naturgemäß anders: "Christoph zeichnet eine gute Technik aus. Wenn er sich durchsetzt und umgehauen wird, dann sind das eben klare Elfmeter." Vielleicht profitiert Hammel aber auch ein wenig von seiner Erfahrung auf der anderen Seite. Denn Meyer funktionierte ihn vor der Saison um: vom Abwehrspieler zum Stürmer ...

Große Herausforderung für Schiedsrichter Matthias Anklam: Der Unparteiische des USC Paloma wurde als Assistent von Fifa-Referee Michael Weiner (Giesen) für das Europa-League-Spiel zwischen Dinamo Bukarest und Galatasaray Istanbul am 5. November in Rumänien nominiert.

Das Theater bei Voran Ohe geht in den nächsten Akt. Am 19. November lädt der Verein, dessen Landesligamannschaft nach einer Anzeige des Vereinsvorstands unter anderem fünf Punkte abgezogen bekommt, zur dritten Mitgliederversammlung in diesem Jahr, wie Trainer Peter Wiehle bekannt gab: "Die zweite Mitgliederversammlung am 30. September wurde ebenso wie die erste vom 27. März annulliert. Unter anderem hätte im September ein neuer Zweiter Vorsitzende gewählt werden müssen, was aber nicht geschah. Es wird bestimmt interessant. Wie ich nämlich nun gehört habe, hat unser Erster Vorsitzender Horst Kucz zusätzlich zur Anzeige unserer Fußballabteilung sogar beim HFV angerufen und um eine richtig hohe Strafe für uns gebeten. Außerdem wurden bereits gezahlte Mitgliedsbeiträge zweier Mitglieder zurück auf deren Konto überwiesen, damit sie bei der Versammlung nicht stimmberechtigt sind. Geht es so weiter, unterhalten wir uns bald nur noch über Anwälte."

Dicke Luft an der Hoheluft: Beim Kreisliga-Spitzenteam Victoria II herrscht Frust trotz guter Resultate. Grund: Beim 5:0-Auswärtssieg gegen Polonia wurde Kwame Owusu eingesetzt, der erst demnächst spielberechtigt ist. Die Polen legten Einspruch ein und bekamen recht. Drei Punkte sind futsch, nun sind Polonia und Victoria die Verfolger des Spitzenreiters SC Persia.

Ein finanzielles Problem beschäftigt derzeit Concordias Oberligaangreifer Kai Steinhöfel. Bei der 1:5-Niederlage in Uetersen vor zwei Wochen trat er vor lauter Enttäuschung nach seiner Auswechslung ein Loch in eine Werbebande - Jürgen Klinsmanns Werbetonnentritt lässt grüßen. Im Unterschied zum Ex-Bundestrainer wird es für Steinhöfel aber richtig teuer. Uetersen präsentierte ihm nämlich jetzt die Rechnung: satte 280 Euro. Familie Steinhöfel will nun schauen, wie die Sache geregelt werden kann. Erster Schritt zur Vermeidung weiterer Kosten: Beim 0:3 in Curslack zügelte Steinhöfel sein Temperament und ließ sich ohne Wutausbruch in der 72. Minute auswechseln.

Von einem tragischen Zwischenfall überschattet wurde die Oberligapartie zwischen Bergedorf und HR (3:1). Kurz nach dem Anpfiff wurde einem Bergedorfer Zuschauer schlecht. Er stolperte zwei Stufen von der Tribüne hinunter und prallte mit dem Kopf gegen das Geländer. Sofort wurden die Sanitäter beider Teams hinzugeholt und ein Rettungswagen alarmiert. 25 Minuten nach Spielbeginn war der Mann wieder ansprechbar.

Wenn der Trainer weg ist, sorgt das in einer Mannschaft mitunter für erstaunliche Beschleunigung. Gegen Berne schoss sich der Bezirksligaaufsteiger Paloma II so richtig in Torlaune, während Coach Hansjörg Kallenbach im Urlaub auf Kreta weilte. Bester Torschütze des USC war Andre Lohfeld, Leihgabe des Oberligateams, der viermal traf.

Für die Bundesligafrauen des HSV hat nach dem vierten Spieltag der Abstiegskampf begonnen. Beim Meister Turbine Potsdam setzte es eine 0:6-Schlappe, zu der Anja Mittag (3), Fatmire Bajramai (2) und Jennifer Zietz die Treffer beisteuerten. Der HSV rangiert mit seinen drei Punkten auf Rang acht (von zwölf).

Kurioses Spiel in Haseldorf. Bei der Bezirksliga-Begegnung zwischen dem TV und Stellingen 88 blieb es eine Stunde lang torlos, Endstand: 4:4. "Wir haben nur geführt und hätten den Sieg absolut verdient gehabt", ärgerte sich Haseldorfs Coach Stefan Dösselmann. Nichts mit dem kuriosen Spielverlauf hatte der Referee zu tun. Schiedsrichter-Boss Wilfred Diekert leitete die Partie souverän.

Eine wichtige Korrektur in eigener Sache hat Eintracht Norderstedts Präsidiumsmitglied Eberhard "Eddy" Münch mitgeteilt. Er verabschiede sich nicht, wie kürzlich berichtet, im Unfrieden mit Reenald Koch und Horst Plambeck, sondern ausschließlich aus privaten Gründen Ende November aus dem operativen Geschäft.

Langsam wird es kribbelig. Am ersten November spielen die Oberliga-Top-Teams Altona 93 und Victoria gegeneinander. AFC-Berater und Vicky-Manager Ronald Lotz freut sich auf die Partie, ganz unparteiisch versteht sich: "Ich gucke mir ein schönes Spiel an, und die bessere Mannschaft soll gewinnen." Lotz erwartet eine Rekord-Kulisse an der Griegstraße, allein 500 Kinder und Jugendliche aus der Altonaer Jugend sollen mit ihren Eltern kommen. "Ich rechne mit bis zu 1500 Zuschauern", so Lotz. Herzlich egal war das Vicky-Spiel AFC-Coach Thomas Seeliger nach dem 5:0-Kantersieg in Norderstedt: "Wir sind nicht die Überflieger, die alles wegbomben, bis dahin sind noch zwei Hürden zu nehmen." Victorias Trainer Bert Ehm sah im Edmund-Plambeck-Stadion jedenfalls einen Gegner, der momentan mindestens auf des Meisters Augenhöhe agiert.