Der Meiendorfer SV hat Protest gegen die Wertung seines Heimspiels gegen Bergedorf 85 (2:4) in der vergangenen Woche eingelegt. Grund ist das Tor zum 3:1 der Bergedorfer durch Fatih Gürel zehn Minuten nach der Pause.

Hamburg. Schiedsrichter Markus von Glischinski hatte dem MSV einen Freistoß zugesprochen. Nach Darstellung von Meiendorfs Manager Jens Malcharczik "nahm einer unserer Spieler dafür den Ball in die Hände. Er ließ ihn fallen und beförderte ihn zwei Meter im Aus stehend per Dropkick an die Stelle, wo der Freistoß ausgeführt werden sollte. Bergedorf begann einfach zu spielen und machte das Tor." Das Spiel musste für zehn Minuten unterbrochen werden und im weiteren Spielverlauf zwei Spieler auf jeder Seite vom Platz. Auf der Pressekonferenz wurde Bergedorfs Trainer Manfred Nitschke ausgepfiffen und musste sich sogar von einem aufgebrachten Meiendorfer Fan Bestechung vorwerfen lassen.

Um mit einem Protest Erfolg zu haben, müsste der MSV allerdings einen Regelverstoß des Schiedsrichters nachweisen. Dessen Tatsachenentscheidungen sind laut Spielordnung unanfechtbar. Laut Malcharczik sei dies möglich, "wenn der Schiedsrichter seine Aussagen von direkt nach dem Spiel wiederholt. Da hatte er gegenüber unserem Trainer Lutz Göttling und auch Manfred Nitschke zugegeben, dass er das Bergedorfer Fehlverhalten gesehen habe. Er habe aber einen "Blackout" gehabt und deshalb nicht gehandelt."

Der MSV wendet sich nun in erster Instanz an das HFV-Sportgericht. Nitschke: "So sehr ich Lutz Göttling schätze, so habe ich doch eine völlig andere Wahrnehmung. Über die besagte Spielszene wurde in der Kabine des Schiedsrichters überhaupt nicht gesprochen. Würde man nun beginnen, ständig Tatsachenentscheidungen anzufechten, dann könnte man auch mit dem Fußball spielen aufhören."