Abendblatt:

Herr Roth, der TSV Wandsetal ist in die Landesliga aufgestiegen, hatte arge personelle Schwierigkeiten und steht an der Spitze, hat schon zweimal 3:0 gewonnen - wie geht das?

Dieter Roth:

Der Aufstieg wurde vier Wochen gefeiert, dann verließen uns am 20. Juli elf Spieler, obwohl sie zugesagt hatten. Das war das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Fünf gingen nach Ohe, sechs nach Eilbek - und wir hatten plötzlich kein Team mehr.

Abendblatt:

Was lief da falsch?

Roth:

Meiner Meinung nach ging das gegen unseren Trainer Bülent Tinas-Topal, da gab es hinter vorgehaltener Hand doch den einen oder anderen rassistischen Spruch zu hören.

Abendblatt:

Was macht Ihr neuer Trainer, dass es nun beim TSV Wandsetal so gut läuft?

Roth:

Wir haben ihn ja geholt, weil er viel Erfahrung in der Landesliga hat. Er war fünf Jahre Spieler, sechs Jahre Trainer bei Europa. Und jetzt macht er das bei uns wirklich großartig, was man sehen kann. Jeweils 3:0 gegen Börnsen und Dassendorf, das ist ja kein Fallobst - ich bin begeistert.

Abendblatt:

War es schwer, eine völlig neue Mannschaft auf die Beine zu stellen?

Roth:

Das war es, denn wir hatten keine Zeit. Und im Prinzip suchen wir immer noch Spieler, es sind uns doch nur fünf Jungs aus dem Aufstiegs-Team geblieben.

Abendblatt:

Wie ist der TSV an die vielen neuen Spieler gekommen?

Roth:

Mit Seweryn Malyk haben wir einen ausgezeichneten Manager, im Zusammenspiel mit Tinas-Topal und Co-Trainer Sigi Slotty leistet er super Arbeit.

Abendblatt:

Werden Sie das Saisonziel nun überdenken?

Roth:

Ich glaube, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden, und das ist schon erfreulich, denn wir hatten eigentlich nur ein Ziel: überleben.

Abendblatt:

Gibt es ein Erfolgsgeheimnis innerhalb des Teams?

Roth:

Die Abwehr ist super, das Mittelfeld lauf- und ideenstark, und im Angriff haben wir drei junge Leute, die uns allen viel Spaß machen. Pascal Asante-Sefa kam von Concordia, Prince Antonia aus der A-Jugend des VfL Lohbrügge, und von BU kam Kenanwih Labi, sie wirbeln und knipsen, dass es eine Freude ist.