Platzregen auf der Sonneninsel. In vielen Städten des Nordwestens hieß es am Donnerstag “Land unter“, was natürlich niemand toll fand. Begeisterung rief der Mallorca-Monsun hingegen in der Nähe von Campanet hervor, wo er ein Naturwunder wiederbelebte.

Es kommt selten genug vor, dass es auf Mallorca regnet; aber wenn es dann mal soweit ist, macht Petrus keine halben Sachen: Das Meteorologische Institut der Balearen meldete letzte Woche eine rekordverdächtige Niederschlagsmenge für die Gegend um das Kloster Lluc. Dort gingen von Donnerstag bis Freitag 150 Liter Niederschlag pro Quadratmeter nieder. In Pollensa und Deia wurden fast 120 Liter pro Quadratmeter gemessen.

In Pollensa trat deshalb im Stadtgebiet ein Bach über die Ufer. In Folge der Überschwemmungen mussten Polizei und Feuerwehr einem Autofahrer zur Hilfe kommen, der auf dem Weg von Sencelles nach Muro im Hochwasser steckengeblieben war. An der alten Landstraße Camí Vell de Muro war das Bachbett nach den nächtlichen Regenfällen über die Ufer getreten. Die Feuerwehr zog das Auto aus den Wassermassen heraus. Der Fahrer blieb unverletzt.

Auch im Südwesten Mallorcas kam es zu Überschwemmungen. So stand der Straßentunnel Son Vich bei Paguera kurzfristig unter Wasser. Daher musste aus Sicherheitsgründen die Beleuchtung vorübergehend ausgeschaltet werden. In Andratx rückte die Feuerwehr aus, um eine öffentliche Tiefgarage leerzupumpen. Außerdem stand die Avenida Mateo Bosch zeitweise unter Wasser.

Die starken Regenfälle hatten auch positive Effekte: Sie sorgten dafür, dass die Quelle Ses Fonts Ufanes in der Nähe der Finca Gabellí Petitin bei Campanet wieder zum Leben erweckt wurde. Das balearische Umweltministerium hatte zum ersten Mal Maßnahmen getroffen, damit Besucher das Naturspektakel im Naturschutzgebiet besser erreichen können. Einige Tausend Personen nutzten diese Gelegenheit und sind nach Campanet gefahren, um sich das Naturphänomen anzuschauen.