Der Grund: Seit 1. Juli gilt in Spanien ein neues Punktesystem für Autofahrer. Ähnlich der deutschen “Verkehrssünderdatei“ in Flensburg werden Autofahrer bei Verkehrsdelikten mit Punkten bestraft.

PALMA/MADRID. Das spanische Punktesystem sieht vor, daß jeder Autofahrer 12 Punkte auf ein Punktekonto gutgeschrieben bekommt. Von diesem Guthaben werden je nach schwere des Vergehens entsprechende Punkte abgezogen.

So verliert ein Fahrer, der mit 0,25 Promille Alkohol im Blut kontrolliert wird, bereits 4 Punkte. Sind es mehr als 0,5 Promille, werden 6 Punkte abgezogen. Auch andere Verkehrsdelikte - wie etwa Falschparken, aus dem Fenster geworfene Zigarettenkippen, Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes und Telefonieren ohne Freisprechanlage werden mit Punktabzug bestraft.

Sind alle zwölf Punkte verbraucht, verlieren die Verkehrssünder den Führerschein für sechs Monate. Zusätzlich müssen sie an einen Verkehrserziehungskurs teilnehmen.

Bedingt durch diese neue Regelung führt die Polizei zur Zeit verstärkt Kontrollen durch. Auch für Nicht-Spanier können diese Kontrollen unangenehm und teuer werden. Allein das Telefonieren ohne Freisprechanlage kann mit über 90 Euro Strafe tiefe Löcher in die Urlaubskasse schlagen.

LKW- und Busfahrer haben bereits angekündigt, künftig in Palma Stadtbereiche zu meiden, in denen ihnen Bußgelder wegen Falschparkens drohen. Bei wiederholtem Falschparken könnten die Fahrer ihren Führerschein und damit ihre Arbeitsgrundlage verlieren.