Sie wollen wissen, wie man mit der Bahn nach Mallorca kommt? Sie planen einen Roadtrip quer über die Insel und brauchen Tips rund ums Thema Auto? Sie haben sich schon immer gefragt, was die talaias sind und warum die mallorquinische Polizei in drei verschiedenen Uniformen herumläuft? Sie sind Stammgast auf der Sonnenisel und wollen sich über Rabatthefte informieren? Dann sind Sie hier richtig. In diesem Special finden Sie alles, was man über Mallorca wissen muß.

ANREISE

Auto und Bahn : Mit dem Auto fährt man am besten über Frankfurt am Main, Lyon, Nimes und Girona nach Barcelona und nimmt dort die Fähre. Mautgebühren in Frankreich und Spanien: ca. 80 Euro. Bahnfahrer brauchen rund 24 Stunden von Hamburg nach Barcelona. Eine normale Rückfahrkarte 2. Klasse kostet etwa 350 Euro; es lohnt sich, vor Buchung nach Sondertarifen zu suchen.

Fähren : Fähren nach Mallorca fahren ab Barcelona und Valencia. Beste Fährverbindung ist die Trasmediterranea , die ab Barcelona mehrmals täglich nach Palma übersetzt. Kostenfaktor pro Tour bei normaler Fahrzeuglänge in der Hochsaison: 150 Euro. Die normale Fahrt dauert zwischen 8 und 9 Stunden; Schnellverbindungen (circa 4 Stunden) sind wesentlich teurer. Passagen in der Hochsaison sollten frühzeitig gebucht werden. Vom französischen Sète (bei Montpellier) fährt das Ferry-cruise in 15 Stunden nach Palma. Rückfahrticket für 4 Personen inklusive Kabine und PKW-Transport: 470 bis 720 Euro.

Flüge gehen von vielen Deutschen Städten auch von Hamburg in die Hauptstadt Palma. Frühbucher nutzen saisonbedingte Sonderangebote, zum Beispiel von Air Berlin , und fliegen schon ab 29 Euro in die Sonne. Praktisch: Meta-Suchmaschinen wie Amadeus und Opodo vergleichen automatisch die Angebote mehrerer Fluglinien. Telefonnummer des Airports Son Sant Joan in Palma: (0034) 971 789 000.

AUTO

Im eigenen Auto : Wer mit dem eigenen Wagen anreist, sollte die Originale seines Fahrzeugscheins und der grünen Versicherungskarte mitführen. Kopien erkennt die Polizei nicht an. Zum Autofahren reicht der nationale Führerschein.

Mietwagen : Auf der Insel buhlen Hunderte von Leihwagenfirmen um die Gunst des Kunden. Bereits im Ankunftsterminal des Flughafens Palma befinden sich Niederlassungen zahlreicher Autovermietungen. Günstig und seriös: die Firma Sixt , bei der ein klimatisierter Ford K 116 Euro pro Woche kostet (ohne Treibstoff). Eine umfangreiche Anbieter-Übersicht befindet sich auf der Site Mallorca-today . Ganz gleich, für welchen Anbieter Sie sich entscheiden eine Vollkaskoversicherung sollten Sie in jedem Fall abschließen!

Verkehrsregeln : Die mallorquinischen Verkehrsregeln entsprechen weitgehend den deutschen. Tempolimit: 120 km/h auf Autobahnen; 90 km/h auf Landstraßen. Promillegrenze: 0,5. Anders als in Deutschland, herrscht auf Mallorca Warnwestenpflicht. Blaue Linien weisen auf eingeschränktes oder gebührenpflichtiges Parken hin, gelbe Linien markieren Parkverbot. Im Zentrum von Palma beträgt die Höchtsparkdauer 90 Minuten; Parkhäuser kosten 1,15 Euro für die erste Stunde und 30 Cent für jede weitere Viertelstunde. Falschparkern, Rasern und Promilleprolls drohen hohe Strafen ( multas ).

Abschleppen : Privates Abschleppen ist in ganz Spanien verboten: Liegengebliebene müssen eine Grua (Abschleppwagen) hinzurufen und die kostet ein Vermögen: innerhalb geschlossener Ortschaften bis 10 km zwischen 30 und 45 Euro, auf Landstraßen bis 10 km 25 bis 38 Euro; bei längeren Strecken kommen 60 bis 85 Cent pro Kilometer hinzu. Ein Tip: Lassen Sie sich vor dem Abschleppen einen Preis nennen, und unterschreiben Sie hinterher das Formular nur, wenn der Preis dem zuvor genannten entspricht; falls nicht, kontaktieren Sie notfalls die Guarda Civil (Polizei)!

GELD

Währung : Die offizielle Währung ist wie in ganz Spanien der Euro. So gut wie jeder Inselort verfügt über mehrere Banken mit Geldautomat. Höchstauszahlung pro Tag per EC-Karte: 300 Euro. Vorsicht vor präparierten Geldautomaten (siehe: Urlaubsfallen). Jeder Betrag über 6.011 Euro, der nach Spanien ein- oder ausgeführt wird, muß verzollt werden.

Preise : Die Lebenskosten haben seit Einführung des Euros kräftig angezogen, liegen jedoch nicht über der Norm anderer Euroländer. Richtig teuer sind Restaurants in Touristengebieten, Showabende und von Drittanbietern organisierte Tagesexkursionen.

GESUNDHEIT

Mallorca verfügt über zahlreiche Arztpraxen. Adressen deutscher Ärzte stehen in der "Mallorca Zeitung" und im "Mallorca Magazin". Telefon des Roten Kreuz ( Cruz Roja ): 971 20 22 22. Es gibt elf private und zehn staatliche Krankenhäuser auf der Insel.

HARDFACTS

Größe : 3.684 km⊃2;; Maximale Länge : 104 km; Maximale Breite : 78 km; Inselhauptstadt : Palma de Mallorca; Einwohner : 610.000, davon 50.000 deutsche Residenten; Geografische Position : zwischen 2° 30' und 3° 30' O, 39° und 40° N; Sprachen : Spanisch, Mallorquin; Währung : Euro; Zeitverschiebung : MEZ.

HAUSTIERE

Wer sein Haustier mit in den Urlaub nehmen möchte, benötigt einen Tollwutimpfnachweis, der mindestens 30 Tage und maximal 12 Monate alt ist. Haustiere müssen mindestens 48 Stunden, besser eine Woche vor dem Abflug bei der Fluggesellschaft angemeldet werden.

KONSULAT

Deutsches Konsulat : Carrer Porto Pi 8; 3. Stock (im Edificio Reina Constanza); 07015 Palma; Tel. (0034) 971 70 77 37; Fax: 971 70 77 40; Mo-Fr 9-12 Uhr.

Postanschrift: Consulado de la República Federal de Alemania; Apartado 20020; 07080 Palma de Mallorca; Baleares, España.

NOTRUF

Im Notfall wählen Sie die Nummer 112! Über diese Telefonnummer, den zentralen Notfalldienst der Balearen, wird Ihr Anruf je nach Bedarf an Krankenwagen, Feuerwehr und Sicherheitskräfte weitergeleitet.

ÖFFNUNGSZEITEN

Die normalen Öffnungszeiten für Geschäfte und Botiquen sind 9 bis 13 und 17 bis 20.30 Uhr. Die großen Kaufhäuser und Einkaufszentren haben meist von 9.30 bis 21.30 Uhr geöffnet, teils auch Sonn- und Feiertags. Restaurants machen meist um 13 Uhr auf und schließen um 23 Uhr; viele pausieren am späten Nachmittag (16-19 Uhr). Bars und Diskotheken haben in der Woche oft bis 3 oder 4 Uhr morgens geöffnet, an Wochenenden bis weit nach Sonnenaufgang.

POST

Nur die gelben Briefkästen benutzen! Urlaubsgrüße, die in den tannengrünen Business-Kästen landen, kommen nicht an. Briefmarken gibt es bei der Post ( correos ) und in den Tabak- und Souvenierläden ( tabaco , estanco ).

POLIZEI

Grün, blau, dunkelblau: Die mallorquinische Polizei trägt viele Outfits. Die Farbe der Uniform markiert dabei die Zuständigkeit: Die Staatspolizei Guardia Civil , in grüner Uniform, ist für den Objektschutz und den Verkehr auf den Landstraßen und Autobahnen zuständig. Die Landespolizei Policia National , in dunkelblauer Uniform, kümmert sich um die Kriminalitätsbekämpfung in und um Palma. Und die Gemeindepolizei Policia Municipal , in blauer Uniform, ist für Angelegenheiten innerhalb einzelner Ortschaften zuständig.

RABATTE

Mallorca-Liebhaber und Sparfüchse aufgepaßt! Wer regelmäßig nach Mallorca fährt, sollte sich überlegen, von folgenden Rabattangeboten Gebrauch zu machen:

Grüne Karte Die tarjeta verde ist für 10 Euro bei Fluggesellschaften, Hotels und Agroturismo-Betrieben sowie bei Autovermietern erhältlich. Green-Card-Besitzer erhalten unter anderem Ermäßigungen bei Eintrittspreisen (bspw. im Museum von Lluc, Museo De Son Fornes, Museo Palau March oder im Castell de Bellver) und Preisnachlässe auf den Green-Fees vieler Golfplätze. Sie liegen zudem günstiger am Strand und parken billiger in den Stadtzentren.

Mallorca Bonus : Das Buch Mallorca Bonus lockt mit rund 140 Gutscheinen im Gesamtwert von über 5000 Euro. Für 19,50 Euro bekommt man es deutschlandweit im Buchhandel, im Air-Berlin-Bordverkauf oder bei Hasso Rentacar. Da die Gutschein-Partner gleichmäßig über die ganze Insel verteilt sind, ist die Rabatt-Auswahl breit gefächert: Es gibt unter anderem Vergünstigungen bei Fincas, Freizeitstätten, Kultureinrichtungen und Autoverleihern, in Tapas-Bars und Michelinstern-Restaurants. Die Gutscheine sind ganze 15 Monate gültig genügend Zeit, das Buch für mehrere Mallorca-Trips in den Koffer zu packen oder es an Verwandte und Bekannte weiterzugeben.

REISEZEIT

Auf Mallorca scheint an rund 300 Tagen im Jahr die Sonne. Im Winter herrschen dank der hohen Luftfeuchtigkeit meist milde Temperaturen. Im Januar und im Februar lockt die Pracht der Mandelblüte. Das Frühjahr bringt zeitweilig Regen; trotzdem trainieren zu dieser Zeit auf Mallorca die Radfahrer. Die Urlaubssaison beginnt in den Osterferien zur Karwoche, der Semana Santa . Die Sommermonate Juni bis August sind in der Regel sehr heiß, allerdings durch eine konstante Meeresbrise erträglich. Bereits ab Anfang Juni erreicht das Mittelmeer badetaugliche Temperaturen und hält diese bis in den Oktober hinein.

REISEPAPIERE

EU-Bürger werden zwar kaum noch kontrolliert, müssen aber trotzdem stets einen noch mindestens drei Monate gültigen Personalausweis oder Reisepaß mit sich führen. Kinder unter 16 Jahren benötigen einen Kinderausweis oder eine Eintragung im Reisepaß der Eltern.

SONDERGEPÄCK

Kinderwagen und Kindersitze befördern die Airlines in aller Regel kostenlos zum Freigepäck. Einige Sportgeräte müssen im Voraus angemeldet werden (meist 48 Stunden bis eine Woche vor Abflug). Tauchflaschen werden grundsätzlich nur leer und mit geöffneten Ventilen transportiert. Viele Fluggesellschaften veröffentlichen ihre Transportbedingungen für Sportgepäck wie Surfbrett, Golfbag, Fahrrad, Kajak, Kanu oder Flugdrachen im Internet. Ein Klick vor der Abreise lohnt sich!

SPRACHE

Die Sprachen der Hauptreisegruppen vor allem Deutsch sprechen Kellner, Fahrer und Hotelangestellte zumeist fließend. Bei den Einheimischen konkurrieren die Sprachen Spanisch und Mallorquin: Straßen- und Ortsschilder tragen mal den spanischen, mal den mallorquinischen Namen, und an einigen Stellen haben besonders hartnäckige Verfechter der einen oder anderen Mundart die Schilder sogar in "ihrer" Sprache übergepinselt. Aber wer ohne entsprechende Sprachkenntnisse Mallorca besucht, für den spielt die Frage "Spanisch oder Mallorquin" ohnehin keine Rolle.

TALAIAS

Die talaias , die sogenannten Türken- oder Piratentürme, wurden auf Befehl des spanischen Königs Philipp II. entlang der mallorquinischen Küste hochgezogen. Wie ein mittelalterliches Radarwarnsystem prangten sie dereinst hoch über der Steilküste des Nordens. Tauchten feindliche Schiffe am Horizont auf, schlugen die Wachtsposten auf den talaias mit Rauchzeichen Alarm. Binnen neun Minuten wanderte dieses Alarmsignal von Turm zu Turm bis nach Palma, von wo aus ein Gegenschlag vorbereitet wurde.

Etwa 50 der einst 80 Piratentürme existieren noch heute. Wer zu ihnen hinaufsteigt, kann dieselbe phänomenale Aus- und Weitsicht genießen, wie einst die königlichen Wachtposten. Da das Absuchen des Horizonts heute nur noch ästhetischer Selbstzweck ist, heißen die ehemaligen Wachtürme jetzt mirador : "goldener Blick".

TELEFON

Telefoniert werden kann von zahlreichen Fernsprechern aus. Telefonkarten ( tarjeta telefonica ) gibt es für 6 oder 12 Euro in Tabakläden. In fast allen Touristenorten gibt es außerdem Telefonhäuser mit Sondertarifen.

Wichtige Nummern: Vorwahl Spanien: 0034 (Inselvorwahl Mallorca: 971); Vorwahl Deutschland: 0049; Vorwahl Schweiz: 0041; Vorwahl Österreich 0043. Auskunft Inland: 11818; Auskunft Ausland: 11825. Flughafen Son Sant Joan in Palma: 971 78 90 00; Touristen-Information in Palma: 971 71 22 16; Verkehrsbehörde: 971 46 52 62. Notruf: 112; Notarzt: 061; Krankenwagen: 971 72 22 22. Ortspolizei ( guarda civil ): 062; Lokalpolizei ( policia local ): 092.

Vorvorwahlen : Wer von Deutschland aus mit der Vorwahl 01071 oder 01047 in Mallorca anruft, zahlt zu bestimmten Tageszeiten nur 2 bis 4 Cent pro Minute. Aktuelle Sondertarife, mit denen die Minute zum Teil nur einen Cent kostet, finden Sie hier.

Mobiltelefon : Alle namhaften deutschen Mobilfunkanbieter bieten eine Roaming-Funktion für das mallorquinische Mobilfunknetz. Langzeitresidenten sollten den Erwerb einer lokalen Prepaid-Karte erwägen.

TRINKGELD

Ein Trinkgeld von 5-10% der Rechnungssumme ist durchaus Usus. In Restaurants gibt der höfliche camarero zunächst auf Heller und Pfennig das Wechselgeld heraus; erst danach landet das Trinkgeld auf der propina , einem eigens hierfür gereichten Tellerchen.

URLAUBSFALLEN

Nelkenmädchen : Wenn Sie in den Straßen Palmas von einer attraktiven Dame Nelken angeboten bekommen, tun Sie gut daran, die Señorita zu verscheuchen; denn während Sie die Blumen der charmanten Dame begutachten, durchwühlt eine Komplizin bereits Ihre Taschen nach Wertgegenständen. Die claveleras sind 2006 so aktiv wie eh und je, obschon die spanische Regierung neuerdings hart gegen sie durchgreift: Kürzlich wurde ein Nelkenmädchen zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt, nachdem sei einer britischen Touristin 400 Pfund und 60 Euro gestohlen hatte.

Hütchenspiele : Die Hütchenspieler, trileros , erkennt man an der Holzkiste, die als Spieltisch dient. Wer gegen den trilero spielt, muß Geld darauf verwetten, unter welchem der drei Hütchen sich die Spielkugel befindet und liegt natürlich stets daneben, weil der Hütchenspieler schummelt. Die leicht altbackene (aber offenbar noch immer wirksame) Masche: Getäuscht vom Jubel eines glücklichen Gewinners (ein Komplize!) läßt der ausgelassene Schaulustige alle Bedenken fahren und spielt mit. Für kluge Köpfe gilt: Auf keinen Fall!

Präparierte Bankautomaten : Einige geschickte Trickbetrüger präparieren Bankautomaten so, daß die Kreditkarte scheinbar im Kartenschlitz steckenbleibt. Während der konsternierte Geldabheber Hilfe holt, zieht der ladron Karte und Geld heraus und verduftet. Es empfiehlt sich daher, während der Banköffnungszeiten Geld abzuheben: Falls die Karte steckenbleibt, kann ein Bankangestellter weiterhelfen. Während Sie Hilfe holen, sollte auf alle Fälle ein Freund oder Familienmitglied den Bankautomaten im Auge behalten. Bleibt die Karte in der Maschine: Kreditkarte sofort sperren!

Strand-Nepper : Wer durstig das Getränkeangebot eines "fliegenden Händlers" in Anspruch nimmt, zahlt schnell fünf Euro für eine Dose warme Sprite. An kleinen Stränden kosten Liegen und Sonnenschirme oft ein Vermögen, da die betreffenden Verkäufer ihr Monopol schamlos ausnutzen. Besser ist also: Sie legen sich unter eine Palme auf ein Handtuch und versorgen sich, so weit es geht, selbst.

Mehrwertsteuer : Ist die Rechnung im Restaurant höher als erwartet, liegt dies zumeist an der draufgeschlagenen Mehrwertssteuer. Denn anders als in Deutschland ist in Spanien die Ausschreibung der Mehrwertssteuer (IVA) nicht vorgeschrieben. Die Folge: Alles ist 16 Prozent teurer als es aussieht.

ZOLL

EU-Bürger können Waren zum persönlichen Gebrauch innerhalb der Europäischen Union zollfrei ein- und ausführen. Übersetzt in weiche Drogen heißt das: 800 Zigaretten, 90 Liter Wein und 10 Liter Spirituosen. Vorsicht bei Bargeld: Jeder Betrag über 6.011 Euro, der nach Spanien ein- oder ausgeführt wird, muß verzollt werden.