Trinkgeld ist auf jeder Kreuzfahrt ein wichtiges Thema. Jeder Passagier sollte sich noch vor der Reise darüber informieren, wie die Extrabezahlung der Crew-Mitglieder geregelt ist, um mögliche Zusatzkosten mit einzuplanen.

Grundsätzlich gibt es auf einem Kreuzfahrtschiff drei verschiedene Möglichkeiten, die Servicekräfte für ihre Leistung zu bezahlen. Option eins ist, dass das Trinkgeld pauschal am Ende der Reise mit auf die Gesamtrechnung gesetzt wird. In so einem Fall spricht man nicht direkt von Trinkgeld, sondern bezeichnet die anfallenden Extrakosten als Servicepauschale, Serviceentgeld oder Servicezuschlag. Man rechnet in etwa sechs bis zwölf Euro pro Tag und pro Person an Trinkgeld, die Höhe des Obolus hängt zum einen von der Art der Kabine und zum anderen vom Kreuzfahrtschiff selbst ab. Costa und MSC verlangt meist eine tägliche Servicepauschale von etwa sieben Euro pro Kopf, Holland America, NCL oder Princess Cruises veranschlagen zwischen zehn und zwölf Dollar pro Tag und pro Passagier. Hin und wieder kommt es vor, dass Gäste mit der Betreuung an Bord unzufrieden sind, dann kann es unter anderem vorkommen, dass die Pauschale reduziert oder in ganz seltenen Fällen sogar storniert werden kann.

Eine andere Möglichkeit der Trinkgeldhandhabung ist das Buchen einer All-Inclusive-Reise. Bei diesen Kreuzfahrten ist das Trinkgeld meist schon mit inbegriffen, die Gäste können dem Personal aber dennoch individuell etwas zahlen. Wer beispielsweise eine Fahrt mit der AIDA bucht, kann am Ende der Tour noch ein paar Münzen in die Sammelbox stecken. Das Geld wird danach unter den Crew-Mitgliedern aufgeteilt. Bei Carnival Cruise Lines ist ein Trinkgeld von zehn Dollar pro Person mit in den Preis eingerechnet, wenn die Reise in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz gebucht wurde, US-Kunden hingegen zahlen ihr Trinkgeld separat. Prinzipiell gilt auch bei All-Inclusive-Reisen, dass Sonderleistungen noch einmal speziell bezahlt werden sollten, wer also einen Extra-Service für sich beansprucht, sollte dem Bediensteten ein paar Euro mehr zustecken. Dasselbe gilt übrigens auch für Busfahrer und Reiseleiter auf Landausflügen oder für das Personal an der Bar. Auch diese sollten beim Trinkgeld individuell bedacht werden.

Als dritte Option gibt es noch das empfohlene Trinkgeld. Bei Royal Caribbean, Celebrity Cruises oder Cunard bekommen die Servicekräfte ihr Trinkgeld ganz individuell von jedem einzelnen Gast bezahlt. Durch diese Regelung erhoffen die Veranstalter sich eine verbesserte Servicequalität, da die Crew-Mitglieder sich anstrengen müssen, um gut bezahlt zu werden. Royal Caribbean legt dem Passagier jedoch nahe, dem zuständigen Bediensteten einen Obolus von 11,75 Dollar pro Tag zu geben, bei Celebrity Cruises und Cunard bewegt sich das Trinkgeld zwischen elf bis 15 Dollar pro Tag.

Die Trinkgeldbezahlung erfolgt am Ende meist in Form einer Kuvertübergabe durch den Gast oder aber man hat sich von Anfang an darauf verständigt, täglich einen gewissen Betrag vom Bordkonto abzubuchen und die Gesamtrechnung dann am Ende zu überweisen.