All-Inclusive-Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff heißt nicht, dass alles umsonst ist. An Bord können ziemlich viele Extrakosten anfallen, die das Reisebudget hin und wieder ziemlich schnell geringer werden lassen.

Ob ein Eis am Wasser, ein paar neue Badeshorts für den Pool oder ein Gläschen Prosecco zum Sonnenuntergang – ein Urlaub ist immer teurer als gedacht. Der Grund: die Nebenkosten. Zusätzlich zu den eingeplanten Reisekosten kommt noch ein ziemlich großer Betrag für allerlei Dinge hinzu, die man vor den Ferien vielleicht noch gar nicht unbedingt bedacht hatte. Auch bei einem All-Inclusive-Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff schleichen sich versteckte Kosten mit ein.

Die ersten Extraeuros fallen meist schon an, bevor das Schiff überhaupt abgelegt hat, schließlich müssen die Gäste irgendwie vom Hotel oder vom Bahnhof oder Flughafen zum Kreuzfahrtterminal kommen, um einchecken zu können. Für diese Strecke wird häufig ein Taxi angefordert oder man nimmt sich einen Mietwagen. Hat man eine längere Anreise, muss der Urlauber womöglich noch eine Nacht im Hotel schlafen, ehe es an Bord des Luxusliners geht.

Hat man es sich dann in seinem Zimmer auf dem Schiff gemütlich gemacht, bekommt man womöglich Durst und braucht etwas zu trinken. Hier stellt sich dann bereits die Frage aller Fragen: Welche Getränke sind denn überhaupt im All-Inclusive-Paket enthalten? Prinzipiell sind bei solchen Reisen Wasser, Kaffee und Tee kostenlos, bei den amerikanischen Reedereien gehören auch Brause und Eistee mit zum Sortiment. Getränke in Flaschen oder Cocktails müssen häufig extra gezahlt werden, die Preise für Softdrinks fangen ungefähr bei zwei Dollar an. Es gibt allerdings auch Kreuzfahrtschiffe, auf denen ist die Getränkefrage direkt von Anfang an geklärt. Bei AIDA beispielsweise sind die Tischgetränke umsonst, bei TUI Cruises sind zusätzlich noch die meisten Drinks außerhalb der Mahlzeiten kostenfrei. Auch bei Hapag Lloyd, Silversea Cruises oder American Cruise Lines gibt es die meisten Getränke ohne Aufpreis.

Zudem können so manche Extraleistungen an Bord ziemlich teuer werden. Wer beispielsweise im Fitnessstudio einen Yoga-Kurs belegen möchte, muss dafür bezahlen. Auch der SPA-Bereich ist auf vielen Dampfern eine Möglichkeit, viel Geld binnen kurzer Zeit loszuwerden. Die Wellnessoasen werden von privaten Anbietern geführt, die häufig auch noch Provision bekommen. Dementsprechend groß ist dann die Motivation, dem Urlauber möglichst lange Massagen oder passende Pflegeprodukte zu verkaufen. Hin und wieder kann es übrigens auch vorkommen, dass man sogar für den Saunabereich bezahlen muss.

Auch wer in punkto Essen ein bisschen was Ausgefallenes erwartet, kann in spezielle Restaurants einkehren, die zusätzlich zum Buffet im Hauptrestaurant ihren Service anbieten. Allerdings kosten die Speisen dort extra und sind nicht mit im Reisepreis enthalten. So gestaltet es sich ebenfalls mit den Landausflügen. Wer von Bord geht und mit einem Reiseführer und einer organisierten Gruppe die Stadt erkunden möchte, muss tief in die Tasche greifen. Kreuzfahrterfahrene empfehlen deshalb, sich privat ein Taxi zu nehmen und die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden, da diese Methode nicht nur effektiver ist, sondern sich auch als kostengünstiger bewiesen hat.

Zurück an Bord gibt es noch einige weitere versteckte Kosten. Anders als in Hotels an Land gibt es auf einem Ozeanriesen keinen kostenfreien Hotspot. Internet und Telefon kosten auf hoher See richtig viel, da es sich in dem Fall um eine Satellitenverbindung handelt. Wer also online surfen möchte, muss mit einem Aufschlag von 60 Cents bis einem Dollar pro Minute rechnen, ein Telefonat kann für sechzig Sekunden schon mal zehn Dollar kosten. Abgesehen vom Internet ist dann noch der Shoppingbummel, der Besuch im Kasino oder das Anheuern des Bordfotografen mit dem einen oder anderen Taler verbunden. Die meisten zücken in so einem Fall dann ihre Kreditkarte, aber auch diese Rechnung ist später mit ein paar zusätzlichen Euros verbunden. Wird die Abrechnung der Kreditkarte nämlich im Ausland vollzogen, zahlt der Gast noch eine Gebühr von ein bis zwei Prozent.

Ohnehin kann es am Ende der Reise hin und wieder zu der einen oder anderen bösen Überraschung kommen. Wenn die Kerosinpreise beispielsweise gestiegen sind, muss der Urlauber häufig noch einen Kerosinaufschlag von vier bis zehn Euro pro Person pro Nacht bezahlen, wenn die Reise nicht schon komplett bezahlt wurde. Außerdem könnte es passieren, dass das Bordkonto kurz vor dem Verlassen des Schiffes noch bezahlt werden muss. Viele wissen nämlich nicht, dass bei vielen Kreuzfahrtschiffen das Trinkgeld nicht mit inbegriffen ist und pro Tag eine Servicepauschale von etwa acht Euro am Tag angefallen ist. Den Obulus zahlen viele Gäste jedoch ohne Zähneknirschen, weil inzwischen allgemein bekannt ist, dass die Bediensteten auf einem Schiff auf den kleinen Zuschuss der Urlauber angewiesen sind, um ihr doch eher spärliches Gehalt aufzubessern.