Hamburg. Für wenig Geld eine freigewordene Kreuzfahrt-Kabine buchen – Mythos oder Wahrheit? Hier erfahren Sie alles zum Thema „Stornokabine“.

Sie wollen gerne besonders günstig mit einem Kreuzfahrtschiff reisen? Neben Frühbucherrabatten, Last-Minute-Angeboten und Sonderaktionen, fällt unter Kreuzfahrtliebhabern auch immer wieder das Wort „Stornokabine“. Handelt es sich dabei nur um einen Mythos oder gibt es die deutlich günstigere Unterkunftsmöglichkeit wirklich? Welche Vorteile und Nachteile hat so ein Angebot? Und wann fallen die Preise?

Was sind „Stornokabinen“ auf Kreuzfahrtschiffen?

„Offiziell gibt es „Stornokabinen“ nicht wirklich“, erklärt „Verrückt nach Meer“-Offizier Christian Baumann, der mittlerweile ein auf Kreuzfahrten spezialisiertes Reisebüro leitet, im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. „Wenn jemand aber aus wichtigen Gründen seine Reise stornieren muss und in einem Tarif gebucht hat, in dem er eine Nachkorrektur vornehmen kann, dann kann er die Kabine tatsächlich an jemand anderen verkaufen.“

Der Ablauf: Sobald ein Passagier seinen Kreuzfahrturlaub storniert, wird die Kabine an die jeweilige Reederei zurückgegeben. Diese gibt die Kabine dann meist kurz vor der Reise wieder zur Buchung frei, dieses Mal aber deutlich preisgünstiger. Diese im Preis reduzierten Unterkünfte an Bord nennt man „Stornokabinen“.

Wo finde ich die günstigen „Stornokabinen“?

Wo Sie die „Stornokabinen“ finden? Buchungen sind entweder online über die Buchungsportale der jeweiligen Reedereien und Kreuzfahrtanbieter oder im Reisebüro ihres Vertrauens möglich.

Reedereien wie beispielsweise TUI Cruises oder AIDA haben auf ihren Buchungsportalen im Netz mittlerweile sogar die Rubrik „Stornokabinen“ (bei AIDA unter Restplätze gefasst) eingeführt, um ihre Passagiere entsprechend zu informieren und eine Übersicht an aktuellen Angeboten zu gewährleisten. „Durch kurzfristig verfügbare Stornokabinen, Restplätze und Aktionspreise haben Sie die Möglichkeit, sich noch in letzter Minute eine besonders günstige Kreuzfahrt für Ihren Traumurlaub zu sichern“, schreibt MSC Cruises auf seiner eigenen Seite.

Bei der Buchung einer „Stornokabine“ entstehen keine Nachteile. Die vom vorherigen Kunden gebuchten Leistungen müssen nicht übernommen werden.
Bei der Buchung einer „Stornokabine“ entstehen keine Nachteile. Die vom vorherigen Kunden gebuchten Leistungen müssen nicht übernommen werden. © stock.adobe.com | Grigory Bruev

Kreuzfahrt-„Stornokabinen“: Vorteile und Nachteile

Was viele aber nicht wissen: Die Kabine, die storniert wurde, wird zunächst zum gleichen Preis wieder angeboten. Erst wenn die Unterkunft zum Buchungsende hin noch nicht vergeben wurde, wird sie als „Stornokabine“ deutlich preisgünstiger angeboten. Das Ziel: Für eine möglichst hohe Auslastung des Schiffes zu sorgen. Wer das Glück hat, eine der begehrten „Stornokabinen“ zu buchen, kann richtig Geld sparen: „Stornokabinen“ sind in der Regel deutlich günstiger als frühzeitige Buchungen. Die Kabinen werden zwischen 40 und 60 Prozent günstiger angeboten.

Bei der Buchung einer „Stornokabine“ entstehen keine Nachteile für den Reisenden. Alle Angebote können vollumfänglich in Anspruch genommen werden, genau wie bei Passagieren, die die Reise bereits vorab gebucht haben. Die vom vorherigen Kunden gebuchten Leistungen müssen nicht übernommen werden.

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Stornokabine buchen: Flexibilität als Schlüssel

Doch wann fallen die Preise bei TUI, AIDA & Co.? In der Regel gilt: Je näher der Reisetermin der geplanten Kreuzfahrt rückt, desto günstiger werden die Angebote – allerdings nur, wenn es auch zu Stornierungen der Reise kommt. Es empfiehlt sich daher , regelmäßig nach „Stornokabinen“ Ausschau zu halten, da immer mal wieder Buchungen kurzfristig gecancelt werden.

Die im Preis reduzierten Unterkünfte an Bord gibt es jedoch nicht wie Sand am Meer – und sind eher etwas für spontane Kreuzfahrturlauber. Das Angebot an „Stornokabinen“ ist bei den verschiedenen Anbietern stark begrenzt. „Eine große Auswahl mit Kabinen und Terminen gibt es aber nicht, weil es eben Stornokosten sind. Es gibt dann bei einer bestimmten Abfahrt eine ganz bestimmte Kabine etwas günstiger zu buchen“, so Baumann. Wer also eine ganz bestimmte Kreuzfahrt im Sinn hat oder wenig Flexibilität mitbringt, sollte eher nicht auf „Stornokabinen“ setzen.

Eine Alternative zu „Stornokabinen“ sind übrigens ganz normale Restplätze, die oftmals bei (Super) Last Minute-Schiffsreisen angeboten werden. Der Unterschied: Restplätze sind Kabinen, die die Reederei oder der jeweilige Kreuzfahrtanbieter nicht rechtzeitig vor Reiseantritt verkaufen konnten.

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