Flio, App in the Air und Wifox: Was die drei Programme fürs Smartphone im Praxis-Check taugen

Wo ist an diesem Flughafen die nächste Handyladesteckdose? Von welchem Gate startet mein Flieger? Und vor allem: Wie kommt man ohne umständliche Anmeldung kostenlos ins Internet?

Solche Fragen beantwortet eine neue Generation von Apps. Die Miniprogramme für Smartphones wollen so etwas wie Google für Flughäfen sein – nur besser. Stimmt das? Wir haben Flio, App in the Air und Wifox bei einem Praxis-Check verglichen.

Flio – die App für den
viel fliegenden Reisenden

Von Accra bis Zhangzhou: Die App Flio verspricht, dass man mit ihr an mehr als 500 Flughäfen gratis surfen kann. Sie kennt nämlich die örtlichen Funknetzwerke, und bei vielen erfolgt die Anmeldung automatisch. Dazu muss man nur einmal seinen Namen und eine Mail­adresse hinterlegen.

Eine Heerschar von Freiwilligen hat diese und viele andere Daten gesammelt, ein achtköpfiges Team wertet die Infos aus. Zahlreiche Flughäfen von Amsterdam bis Boston liefern Flio die Daten inzwischen ganz offiziell.

Via GPS erkennt die App, auf ­welchem Flughafen man sich gerade ­befindet und macht sofort Angebote: Ein Restaurant mit 25 Prozent Rabatt? Der günstigste Weg in die Stadt mit ­direkter Buchungsmöglichkeit? Beides ist nur einen Fingertipp entfernt. Von den Provisionen lebt Flio.

Wie unabhängig die Tipps dann noch sind, muss jeder selbst entscheiden. Wer sucht, der findet auch Geldautomaten, Duschen und vor allem die aktuelle Fluganzeigetafel.

App in the Air – Airline-App mit
Wartezeiten-Übersicht

Während bei Flio An- und Abflug nicht ausschließlich im Fokus stehen, ist dies bei einer anderen App anders. App in the Air konzentriert sich auf die Flüge ihres Besitzers (die sie zum Beispiel aus dem Mail-Account direkt auslesen kann) und zeigt dafür eine Übersichtstafel mit den aktuellen Eincheck- und Abflugzeiten an. Für Vielflieger ist das praktisch: Die individuellen Airline-Apps werden so überflüssig.

Statt zum Einchecken von jeder Fluggesellschaft ein neues Programm downloaden zu müssen, kann man das bereits bei der kostenlosen Version von App in the Air für die meisten Airlines innerhalb der Anwendung erledigen. Für die aktuelle Flugstatusinfo muss man allerdings ein Modul für 5,49 Euro zusätzlich freischalten. Weitere pfiffige Features von App in the Air sind die Wartezeitenübersicht an den Sicherheitsschleusen (gespeist von anderen Anwendern) und die lokale Chatfunktion: Die User am selben Flughafen können virtuell miteinander plaudern oder ihre individuellen Flughafentipps hinterlassen. Auch den Wlan-Zugang bietet die App, allerdings muss man dafür ein Abo abschließen – und das lohnt sich vermutlich für die wenigsten. Das ist überhaupt der Knackpunkt an dieser App: Nur die Basisversion ist gratis. Zahlreiche Zusatzangebote können ganz schön ins Geld gehen. Für alles zusammen ist man um die 50 Euro los.

Wifox bündelt unterschiedliche
Wlan-Passwörter online

Völlig ohne Check-in-Schnittstellen und überhaupt ohne viel Schnickschnack kommt die dritte untersuchte Flughafen-App aus. Und gerade das macht Wifox für viele User so praktisch. Eigentlich bietet sie nicht viel mehr als eine Google-Karte. Die hat es aber in sich. Denn auf ihr hat der Reiseblogger und Sicherheitsingenieur Anil Polat die Passwörter der kostenlosen Wlan-Netze von mehr als 230 Flughäfen weltweit gesammelt und stellt sie anderen Usern zur Verfügung. Dabei beschränkt er sich nicht auf die offiziellen Airport-Wlan’s.

Auch an Bars, Lounges und Schnellrestaurants gibt es ja oft kostenloses Wlan. Normalerweise muss man sich ­allerdings ständig neu anmelden und bekommt in der Folge jede Menge ­Werbung. Genau das will der vielreisende Blogger Polat sich und seiner Community ersparen. Zuerst hat er die Webzugänge nur in seinem Blog Foxnomad aufgelistet. Inzwischen existiert die Übersicht als Google-Maps-Karte und als App für IOS und Android. Der ­Download der App kostet rund zwei Euro, „um die Kosten zu decken“. Die Browserversion ist gratis und auf Polats Blog verfügbar. https://foxnomad.com bietet auch sonst praxisnahe Tipps – ­aktuell „wie Sie mit Ihrem Hund fliegen und beide glücklich dabei sind“.

Fazit: Flio ist eindeutig das ­leistungsstärkste der drei Tools – allerdings auch so vollgestopft mit Informationen, dass man sich erst zurechtfinden muss. Die App ist zwar eine deutsche Entwicklung; es gibt sie aber ausschließlich in englischer ­Sprache. Sie ist kostenlos für Apple und Android Smartphones erhältlich.