Nicht selten benötigt der Mensch einen bedeutsamen Anlass zum Lüpfenseines Hinterns vom Sofa hinunter, um neue Eindrücke zu erhalten und aufregende Perspektiven zu entwickeln – aber auch um eventuell verschüttete, romantische Gefühle wieder auszugraben. Fokussieren wir uns an dieser Stelle daher ganz zufällig auf den 14. Februar, auf den beliebten Valentinstag. Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, was dieser „Tag der Liebenden“, der erstmals im Jahre 469 urkundlich erwähnt wurde, mit Tourismus zu tun haben könnte? Denn um Piemont-Kirschen naschen zu können, muss man schließlich nicht nach Italien fahren, sondern bloß zum nächstgelegenen Supermarkt.

Tatsächlich sind wir Deutschen recht einfallslos, was dieses Datum betrifft. Daher erlauben wir uns an dieser Stelle, Sie auf ungewöhnliche Valentinstagbräuche in anderen Ländern aufmerksam zu machen, die Sie dazu verleiten sollen, mit Ihrem/Ihrer Partner/in einen spontanen Liebesurlaub anzutreten. Für Machos, Chauvis und überhaupt alle Männer, die beim Fernsehen die Fernbedienung niemals aus der Hand geben, lohnt ein Flug nach Japan oder Südkorea, wo am Valentinstag stets die Kerle im Mittelpunkt stehen, denn in diesen beiden Ländern ist das Schenken von Schokolade reine Frauensache.

Wer es frivoler haben möchte und sich gerne vor fremden Menschen zumindest hälftig entblößt, sollte rasch einen Flug in die USA buchen, wo am Valentinstag in vielen Großstädten Tausende von Gleichgesinnten in Unterwäsche zum „Cupid’s Undie Run“ antreten, auch in New York. Das ist einerseits mit Frösteln verbunden, doch andererseits handelt es sich um einen Spendenlauf für tumorkranke Kinder. Verzichten sollten Paare in New York jedoch darauf, am Valentinstag ein Liebesschloss auf der berühmten Brooklyn Bridge anzubringen – denn das wird neuerdings als Ordnungswidrigkeit mit 100 Dollar Geldbuße geahndet.