Liebe Mallorca-Freunde, der Januar ist ein Monat vieler Feste. Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen der Heiligen Drei Könige. Das sind auf der Insel die schönsten Tage für die Kinder, vergleichbar mit Weihnachten bei uns. Am 17. Januar feiern die Mallorquiner mit teilweise derben Bräuchen den Namenstag des Heiligen Antonius. Er ist der Schutzpatron der Haus- und Nutztiere. Die Inselbewohner lassen an diesem Tag in den Kirchen ihre Tiere segnen. Bereits am Vorabend ist vor allem in den Inseldörfern im wahrsten Sinne der Teufel los. Auf den Straßen brennen Feuer, und überall erschrecken als Teufel verkleidete Gestalten die Passanten.
Ein paar Tage später verlagern sich die Feste von den Dörfern in die Hauptstadt. Palma gedenkt seines Schutzpa­trons, des Heiligen Sebastian. Er soll die Stadt von der Pest befreit haben. Die Seuche endete angeblich, als man dessen Knochen in die Stadt brachte. Am 20. Januar 1524 ernannten ihn die Stadtväter zu ihrem Schutzheiligen. Aus diesem Anlass feiert Palma am Vorabend eine große Fiesta. Überall spielen Bands, es wird gegrillt, und auf den Straßen ­tanzen die Menschen.
Wenn Sie sich in diesen Januar­tagen auf der Insel etwas Besonderes gönnen wollen, dann bieten sich in ­Palma zwei Gourmetrestaurants auf besondere Weise an: die Emilio Innobar in der Calle Concepció und das Restaurant Adrian Quetglas am Paseo Mallorca. Emilio Castrejón ist schon seit vielen Jahren in der Gastro-Szene auf Mallorca eine feste Größe. Die multikulturellen Speisen des Mexikaners sind Kult. Verständigungsprobleme gibt es nicht. Emilio spricht sechs Sprachen, natürlich auch Deutsch (www.emilioinnobar.com, Telefon: 0034/657 507 294). Adrian Quetglas hat bei Marc Fosh gearbeitet, ging dann nach Russland, wo er die ­Moskowiter mit spanischen Spezia­litäten verwöhnte, und kehrte jetzt ­wieder auf seine ­Heimatinsel zurück. Vergangenes Jahr wurde sein Restaurant mit einem ­Michelin-Stern ausgezeichnet (www. adrianquetglas.es, Tel. 0034/971/78 1119).
Das neue Jahr startet auf Mallorca mit einer ganzen Reihe von wichtigen Neuerungen. Ab Februar soll ein Teil des Marivent-Gartens für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Dann kann nicht nur die spanische Königsfamilie, sondern dürfen auch Normalsterbliche in Mallorcas schönstem Garten spazieren gehen. Ende März geht eine Ära zu Ende: Air Berlin wird mit Beginn des Sommerflugplans Palma nicht mehr anfliegen. Die Passagiere können zwar weiterhin bei der Airline buchen, aber die Flüge übernimmt das Tochterunternehmen Niki. Die Eröffnung des Kongresspalastes gilt schon jetzt als größtes Ereignis des Jahres. Der Hotelkonzern Meliá will am 1. April die Tagungseinrichtungen und das Hotel in Betrieb nehmen, sechs Jahre später als ursprünglich vorgesehen.
Eine deutsche Urlauberin machte auf Mallorca einen bedeutenden archäologischen Fund. Die Rentnerin fand bei einem Spaziergang in der Nähe des Gebirgsdorfs Banyalbufar in der Serra de Tramuntana einen merkwürdigen Stein. Sie nahm ihn mit nach Hause und ließ in viele Jahre später wissenschaftlich untersuchen. Erst jetzt, 14 Jahre nach dem Fund, bestätigte das Steinmann-Institut für Geologie der Universität Bonn die Sensation: Es handelt sich um ein 260 Millionen Jahre altes versteinertes Reptil. Das Fossil muss wieder zurück nach Mallorca gebracht werden. Es hätte niemals die Insel verlassen dürfen.
Für die deutschen Katholiken auf Mallorca gibt es einen neuen Pfarrer. Andreas Falow trat seinen Dienst bereits im Dezember an, offiziell wird er als Nachfolger von Peter Wehr am ­19. Fe­bruar eingeführt. Der 53-Jährige arbeitete zuvor als Touristenpfarrer in den Schweizer Bergen. Im Urlaub seien viele Menschen offener, auch für den Glauben, sagt der Geistliche. „Ich denke, dass ich einige, die ich im Winter beim Skifahren getroffen habe, jetzt auf Mallorca wiedersehen werde.“