Wer es mag und kann, für den gibt es vermutlich nichts Schöneres. Wer es noch nie ausprobiert hat, möchte bitte den Mund halten, anstatt das Skifahren – auch Flachlandtiroler sprechen korrekterweise vom „Schifoarn“ – als todsichere Methode der Selbstverstümmelung zu verteufeln. Stattdessen sollten sich die „Brettlverweigerer“ gerade hier in Hamburg, der skiverrücktesten norddeutschen Großstadt, einfach darüber freuen, dass sie bis kurz nach Ostern durchschnittlich mehr freie Parkplätze als sonst in der City vorfinden; in den kommenden Skiferien (vom 6. bis zum 17. März) dürfte die Hansestadt sogar wieder regelrecht verwaist sein.

Dem hanseatischen Einzelhandel sowie dem Hotel- und Gaststättengewerbe schmeckt das natürlich überhaupt nicht, wenn sich in dieser Zeit mehr als zwei Fünftel der Einwohner zwischen den Tal- und Bergstationen der Skizen­tren aufhalten. Aber wie gegensteuern? Ganz einfach, indem man die Medienorgane dahingehend bearbeitet, möglichst viele Berichte, Features und Reportagen über die entsetzlichen Gefahren des Schifoarns zu veröffentlichen. Man kann sich dem Eindruck nicht entziehen, dass sich auf den Skipisten so viele Schwerverletzte wälzen, dass die Zahl der Notärzte nicht ausreicht, um all die komplizierten Dreh- und Splitterbrüche, Sehnenabrisse und Knorpelverletzungen adäquat zu versorgen – und die Anzahl der Krankenhausbetten und Rettungshubschrauber sowieso nicht. Mit anderen Worten: Wer seinen Sturz gerade noch überlebt, hat scheinbar eine realistische Chance, am Hang zu erfrieren, bevor die Retter kommen. Die Wahrheit: Statistisch betrachtet verunglücken nicht mal mehr 0,7 Prozent von 1000 Skifahrern so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Carven Sie dennoch achtsam – und setzen Sie bitte einen Helm auf.