Bei Fernflügen lohnt sich oft eine Unterbrechung. Welche Ziele dafür besonders geeignet sind

Ab in den neuseeländischen Sommer, zum Rundtrip nach Australien oder in die Wärme Asiens: Glücklich, wer sich auf eine Fernreise freuen darf. Wenn da nur nicht der lange Flug wäre … Um aus der Not eine Tugend zu machen, bieten sich unterwegs zwei- bis dreitägige Unterbrechungen bei der Hin- oder Rückreise an.

Vorteile
Wer in der Reiseplanung einen Stop-over berücksichtigt, punktet gleich mehrfach. Eine Unterbrechung mindert die Strapazen einer langen Flugstrecke. Es lassen sich zusätzlich Ziele zum eigentlichen Urlaubsland quasi nebenbei erobern. Hotels sind oft günstiger und Transfers manchmal gratis. Zu bedenken ist, dass die klimatischen Bedingungen unterwegs eventuell anders sind als am finalen Urlaubsziel. In Hongkong sinken die Durchschnittstemperaturen von Dezember bis März tagsüber auf 18 Grad, abends wird es noch kühler – also Jacke einpacken nicht vergessen.

Bei der Buchung sind manchmal Fristen zu beachten. Bei Korean Air kann man bereits ab drei Stunden Aufenthalt Stop-over-Angebote buchen. Iceland Air ermöglicht seinen Passagieren auf der Durchreise nach Nordamerika oder Kanada bis zu sieben Tage Zwischenstopp in Island ohne Aufpreis. Auch die Low-Cost-Fluggesellschaft Wow Air bietet Unterbrechungen an (www.wow-air.de). Im Internet finden sich Anregungen auf www.stopover-info.de.
Singapur
Im 5,6-Millionen-Einwohner-Inselstaat trifft Ultramoderne auf Exotik. Außergewöhnlich ist ein Besuch der Parkanlage Gardens by the Bay mit ihren Supertrees, mächtigen, bewachsenen Stahlgerüsten. Gleich neben der Helix-Brücke – die Brücke nimmt architektonisch die menschliche DNA auf – liegt das Marina Bay Sands Hotel, das milliardenteure Resort mit atemberaubendem Dachgarten. Neu im Angebot der Stop-over-Pakete bei Singapore Airlines sind unter anderem zwei Vier-Sterne-Häuser (Doppelzimmer pro Nacht je 112 Euro): das Carlton Hotel Singapur im Central District und das Orchard Hotel in der Orchard Road, der Top-Einkaufsstraße. Empfehlenswert ist der Zoo (www. zoo.com.sg, Eintritt bei Online-Buchung 33 Dollar, Kinder bis zwölf Jahre 22 Dollar): Selbst wer sonst Tierparks wenig abgewinnen kann, ist von der Atmosphäre der zaunlosen Attraktion beeindruckt. Tagsüber sind die Orang Utans das Highlight, ab 19.30 Uhr garantiert die Nachtsafari Dschungelfeeling (45 bzw. 30 Dollar).

Hongkong

Wer mit Cathay Pacific aus Deutschland anreist, landet kurz vor sieben Uhr in der Weltstadt der chinesischen Sonderverwaltungszone. Weiterflüge starten zwischen 21.30 Uhr und Mitternacht, sodass sich sogar ein Tagesausflug lohnt, zum Beispiel nach Lantau Island, um dort die Stufen zum großen Buddha zu erklimmen und den Ausblick über Berge und Meer zu genießen. Gegenüber liegt das Kloster Po Lin, ein besonderes buddhistisches Heiligtum. Weiter geht es zum kulturell reizvollen Ngong Ping Village. Am schönsten lässt sich der Weg dorthin mit der Ngong-Ping-360-Seilbahn erleben (voraussichtlich zwischen Januar und Juni außer Betrieb, da die Stahlseile erneuert werden).

Wer mehr Zeit für Hongkong hat, erlebt in Kowloon unter anderem die welthöchste Ozone Bar in der 118. Etage des Ritz Carlton. Zum Shoppen empfiehlt sich der Ladies Market in der Tung Choi Street mit mehr als 100 Shops. Das Hongkong Tourism Board hat viele Tourtipps auf seiner Webseite www.discoverhongkong.com und verweist auf verschiedene Stop-over-Pakete deutscher Veranstalter.

Reykjavík
Aus dem Amerika-Zwischenlandungsgeheimtipp von einst, der Geothermalquelle Blaue Lagune nahe des Keflavik-Airports, ist mittlerweile ein überteuerter Reisegruppen-Pool geworden (Eintritt umgerechnet ab 40 Euro). Wer trotzdem das hellblaue heiße Wasser ­genießen will, sollte online Tickets vorbestellen (www.bluelagoon.com). Hot-Pot-Entspannung bei echten Isländern bietet das Schwimmbad von Grindavík, vier Kilometer entfernt, für umgerechnet 4,20 Euro.

Für zwei bis drei Tage Aufenthalt lohnt sich ein Ausflug in die Hauptstadt Reykjavík mit einem Bummel durch die Haupteinkaufsstraße Laugavegur oder ein Abstecher in die Kirche Hallgrimskirkja sowie in das 2011 eröffnete Konzerthaus Harpa am Meer. Auf der Rey­kjanes-Halbinsel lassen sich heiße Quellen bestaunen. Wer Landschaft sehen möchte, sollte sich auf den Golden Cir­cle begeben, eine Reiseroute in Südwest- und Südisland, an der unter anderem der Nationalpark Thingvellir, der Wasserfall Gullfoss und der Geysir Strokkur liegen.

Dubai
Die Wüstenmetropole, sechs Flugstunden von Hamburg entfernt, ist Drehscheibe für viele internationale Flüge und will als „Übermorgenland“ immer wieder überraschen. Für Emirates-Fluggäste, die vorab einen Zwischenstopp in Dubai gebucht haben, ist ein Hotelaufenthalt bereits ab 45 Dollar pro Person und Nacht möglich (bei drei Nächten, www.emirates.com). Bei Hop-on-hop-off-Touren lassen sich Sehenswürdigkeiten wie der arabische Markt Souk, Museen und der Dubai-Creek per Bus und typischem Dhou-Boot erleben (24-Stunden-Ticket z. B. für zwei Erwachsene und zwei Kinder bis 15 J. für 145 Euro, www.citysightseeing-dubai.com).

Ein besonderes Erlebnis ist ein Wüstendinner inklusive Kamelreiten (www.arabian-adventures.com, rund 93 Euro). Der Freizeitpark-Komplex Dubai Parks and Resorts, gegenüber der Insel Palm Jebel Ali, hat teilweise ­eröffnet, demnächst folgt dort auch der „Motion­gate“ inklusive interaktivem Dark­-Ride á la Ghostbusters (www.­dubaiparksandresorts.com). Und der Blick aus der 148. Etage des 828 Meter hohen Burj Khalifa (Tickets ab 90 Euro, Tickets bis zur 125. Etage ab 32 Euro, www.burjkhalifa.ae) ist einfach spektakulär.