Nur gut auszusehen reicht nicht, Mädels – ihr solltet auch Bier trinken können. Oder es heißt auch: Männer, die tanzen, haben bloß kein Geld zum Saufen. Das Ziel heißt in beiden Fällen Vollrausch und Ekstase, am besten so heftig und krass, dass mindestens einer aus der fidelen Reisegruppe von der Polizei vorübergehend festgenommen wird. Diese ausgelebte Sehnsucht nach totalem Kontrollverlust, bevor man in den Hafen der Ehe schippert, nennt man JunggesellInnenabschied. Und damit auch wirklich nur der engste Freundeskreis was von diesen Exzessen mitbekommt, ist es Usus geworden, diese Höllentrips ins Ausland zu verlagern – am liebsten nach Mallorca, wo das Tauchen nach Orangenstückchen in San­griaeimern Volkssport ist. Und da laut Statistik wieder mehr geheiratet wird, desto mehr JunggesellInnenabschiede müssen zelebriert werden.

Damit normale Erholungssuchende auf der Lieblingsinsel der Deutschen nicht gestört werden, hier ein Vorschlag meinerseits: Errichtet doch ein gigantisches Partygetto, möglichst zentral gelegen nahe der Schinkengasse. Mit Ausnüchterungszellen (medizinische Betreuung gegen Aufpreis), Kuschelzimmern, deutscher Erlebnisgastronomie und einer täuschend echten Polizeistation – nur zum Spaß! In dem Bereich könnten dann zum Beispiel täglich bis zu 100 Party-Partien gleichzeitig im Schutz einer vier Meter hohen Betonmauer ungestört bis zum Abwinken feiern. Der besondere Gag: Die Ein-Stern-Hotels im schäbigen El-Arenal-Design sind nur Attrappe, denn schlafen würde ja sowieso niemand. Ein spezieller Shuttleservice könnte für den Liegendtransport vom und zum Flughafen sorgen. Reserviert wird online.