Moin, liebe Tine Roß,

ich gestehe, ich hatte ein zwiespältiges Verhältnis zu Gelbklinkerbauten. Seit ich bei Ihnen in Glücksburg war, revidiere ich mein Urteil: Ihre Villa Smucke Steed verblüfft mit einer Atmosphäre, in der ich mich vom ersten Moment an wohlfühlte. Sie wird ihrem Namen in jeder Hinsicht gerecht – ein schmuckes Ding an schmucker Stelle, eine ruhige, von Bäumen umgebene Oase, nicht weit entfernt vom Strand der Flensburger Förde.

Dass Sie ihr Hotel mit nordischem Understatement eine „kleine feine Pension“ nennen, trifft den entspannten familiären Charakter. Was aber nicht heißt, dass man auf irgendetwas verzichten müsste, weder auf Wlan, Flachbild-TV noch auf Tivoli-Radio und Espressomaschine.

Ihr Traum von einem eigenen Hotel hat seit Ostern 2014 konkrete Formen angenommen, in einem ehemaligen kirchlichen Gäste- und Seminarhaus aus dem Jahre 1898, daher der Gelbklinker. Innen erinnert nichts mehr an den spröden Jugendherbergs-Look der Vorzeit, Wände wurden herausgerissen, Glasbausteine entfernt. Dank Ihrem guten Geschmack und der Mithilfe der Malerin Johanna Putensen ist schon die Eingangshalle ein Aha-Erlebnis: ein heller offener Raum mit Sofa und Tisch, über denen filigrane Lampenschirme aus Tuch und Bambus schweben. Mein Lieblingszimmer ist das mit Blick auf das Schwennautal, ein wildromantisches Bachtal, das sich bis zur Ostsee hinzieht. Das Meer hat man auch vom Frühstücksraum und der Terrasse im Blick, samt Dänemarks Küste am Horizont. Was Ihre Smucke Steed so besonders macht? Die Liebe zum Detail bei der Einrichtung! Die ausgesuchten Einzelstücke überall im Haus. Der freundliche helle nordische Stil. Die dekorativen Fundstücke vom Strand. Das Frühstück mit vielen ­regionalen Produkten. Das Saunahaus im Garten. Alles ist so friedlich, dass ich meinen Frieden mit Gelbklinker mache.

Tschüs und bis bald, Wolfgang Breuer