Eine Abkühlung ist bei hohen Temperaturen willkommen – die schönsten Stadtstrände zwischen Oslo und Rom

Stadtstrände sind hip und versüßen jeden Städtetrip. Gemütlich im Liegestuhl eine Sightseeingpause einlegen, in der Hand ein kühles Getränk, die Füße im weichen Sand – das sind die wahren Genussmomente auf sommerlichen Städtereisen. Sonne, Strand und Sundowner inmitten der Großstadt: Wir stellen acht schöne City-Beaches in Europas Metropolen vor.

Oslo: Baden auf dem Dach

Normalerweise wird wahrscheinlich verhaftet, wer auf Dächern umherwandert. Doch das Opernhaus in Oslo vermittelt das komplette Gegenteil der üblichen „Bitte nicht berühren“-Kultur, die man weltweit nur zu gut kennt. Also, rauf aufs Marmordach und auf der einen Seite die Fjordlandschaft, auf der anderen das pulsierende Stadtleben beobachten. Fürs Strandgefühl sorgen rund 40 Inseln und noch ein paar Halbinseln, alle mit öffentlich zugänglichen Badestellen. Der belebteste und beliebteste Strand am Fjord liegt auf der Halbinsel Bygdøy, die man mit der Fähre im 15-Minuten-Takt vom Hafenzentrum aus erreicht. Paradisbukta ist der Hit bei Familien mit Kindern. Ruhiger geht es auf der Insel Langøya zu, hier darf man sogar wild campen. Die Fähre dorthin startet ab Vippetangen bei der Festung (www.visitnorwy.de).

Stockholm: Inselhüpfen

Das Stadtgebiet Stockholms verteilt sich auf sage und schreibe 14 Inseln, die mit 53 Brücken miteinander verbunden sind. Während Abba-Fans in das Museum ihrer Kultband auf der Insel Djurgården pilgern und Freunde der königlichen ­Familie Schloss Drottningholm auf der Insel Lovön besuchen, zieht es Bade­nixen auf die Insel Långholmen. Hier liegen viele schmale Strände zwischen malerischen Uferfelsen. Der Blick auf das Wohnviertel Kungsholmen ist fantastisch. Der Tipp weiter östlich von ­Stockholm: die weniger überlaufenen Bademöglichkeiten der Schären, zum Beispiel am Strand von Gräddö (www.visitstockholm.com).

Paris: Sonnen an der Seine

Nur die Franzosen trauen sich, für einen Stadtstrand eine der wichtigsten Schnellstraßen zu sperren. Am rechten Ufer der Seine ist auf Höhe der Seine­inseln Île de Cité und Île Saint-Louis die direkt an die Kaimauern grenzende Schnellstraße Voie George Pompidou für den Verkehr gesperrt. Und wofür? Für die legendäre Sommeraktion „Paris Plages“. Das bedeutet Tonnen von Sand, Boulespiel, Tai-Chi, Tischfußball, Zumba, Lesungen, Liegestühle und jede Menge coole Drinks. Von Mitte Juli bis 21. August verwandelt sich das Ufer der Seine in eine Bade-, Spiel- und Flanierlandschaft. Wasserratten können am Yachthafen des Bassin de la Vilette rudern sowie Kajak und Tretboot fahren (http://de.parisinfo.com).

Amsterdam: Chillen am Fluss

Gleich drei Topadressen sorgen in Amsterdam für Beachfeeling: Der „Strand West“ liegt im Stadtviertel Westerpark im Nordwesten. In entspannter Atmosphäre tummeln sich Beachboys und -girls in Hängematten und auf Sitzsäcken mit Panoramablick auf den Fluss Ij, spielen Volleyball und versorgen sich mit Tapas und Cocktails an der Bar (www.strand-west.nl). Der „Blijburg aan Zee Strand“ ist vor einigen Jahren mit dem Stadtteil Ijburg mit seinen künstlichen Inseln entstanden. Tagsüber sonnen sich Bikinischönheiten am 250 Meter langen Sandstrand, abends treten Graffitikünstler, DJs und Livebands auf (www.blijburg.nl). Sand und Holzterrassen bestimmen den Strand „Zuid“ zwischen dem RAI Center und dem Beatrixpark. Baden? Fehlanzeige! Dafür Duschen zum Abkühlen und DJs aus der ganzen Welt, die die Nacht zum Tag machen (www.strand-zuid.nl).

Brüssel: Flohmarkt für Surfer

Auch in diesem Jahr kommen am Brüsseler Stadtstrand „Bruxelles le Bains“ Urlaubsgefühle auf. Der mehr als einen Kilometer lange Strand entlang des Quai des Péniches in der Nähe der Place Sainctelette ist mehr als nur aufgeschütteter Sand mit Liegestühlen. Von 1. Juli bis 7. August sorgen dort ein bunter Musikmix, Kunstinstallationen, ein Unterhaltungsprogramm und Spezialitäten aus verschiedenen Ländern für eine Multi­kultiatmosphäre in der Europastadt. Neuigkeiten 2016: ein Flohmarkt für Kiteboards, Surf- und Tauchausrüstung sowie Tanzkurse und Loveboat-Speeddating für all diejenigen, die noch die richtige Begleitung für den Strand suchen (www. bruxelleslesbains.be).

Wien: Yoga am Donaukanal

Auf 6000 Quadratmetern erstreckt sich am Wiener Donaukanal eine der besten Strandlandschaften Europas. Feinster Sand, Palmen, Wasseranlagen und zahlreiche Bars sorgen für Beachfeeling pur. Bei der alten Sternwarte Urania trifft sich schon seit Jahren die sonnenhungrige Szene zu Cocktails und Chill-out-Musik in der Strandbar Herrmann. Zum Aufwachen nach einer langen Sonnabendnacht gibt es dort sonntags zwischen elf und zwölf Uhr Yoga am Strand. Außerdem lockt die Wedding-Chapel für unvergessliche Partys nach dem Jawort (www.strandbarherrmann.at). „We chill in the City – ab in den Sand“ ist das tägliche Motto der Bar Sand in the City - und das bereits seit zehn Jahren (www.sandinthesity.at).

Berlin: Strandbar an der Spree

Berlin hat die Kunst des Stadtstrandlebens perfektioniert.Zwischen Reichstag, Museumsinsel und East Side Gallery befinden sich an der Spree zahlreiche Strände und coole Bars. Die Mutter aller Strandbars mit original Berliner Luft ist die Strandbar Mitte im Monbijoupark. Palmen, Zitronenbäumchen, Oleanderbüsche und 200 Tonnen Sand sorgen für mediterranes Flair. Hier kann man im Liegestuhl relaxen, einen Caipirinha schlürfen, den Sonnenuntergang hinter dem Bode­-Museum genießen und auch mal das Tanzbein schwingen (www.strandbar-mitte.de). Ein Badeerlebnis der besonderen Art ist das Badeschiff, mit dem man seine Bahnen mit Blick auf den Fernsehturm ziehen kann. Das ehemalige Schubboot wurde in einen schwimmenden Pool umfunktioniert, der jetzt auf der Spree treibt (www.arena.berlin/veranstaltungsort/badeschiff).

Rom: am Tiberufer

Schluss mit den von Gluthitze und Stau begleiteten Fahrten in die Badeorte ­Ostia und Fregene. Lieber bequem per Bus, zu Fuß oder am liebsten per Motorroller ans Tiberufer zum „Lungo il Tevere“. Von 10. Juni bis 28. August wird am Tiberufer eine bunte Mischung aus ­Kultur, Spaß und Dolce Vita geboten. Bars sowie Verkaufsstände mit allerlei Nützlichem und Nippes laden zum Bummeln ein, kulturelle Veranstaltungen und Konzerte gibt es am laufenden Band. Die Tiberinsel wird zudem zum Freilichtkino, gezeigt werden dort alte Filmklassiker unterm römischen Sternenhimmel (www.isoladelcinema.com, www. ­lungoiltevereroma.it).