Abgesehen davon, dass man auf Raststätten a.) zu hemmungslos überhöhten Kraftstoffpreisen tanken und b.) seine lose Sammlung von Sanifair-Toilettenpfandmarken im Handschuhfach aufstocken kann, haben sich diese modernen Kurzurlaubszonen rechts und links der Reiserouten inzwischen zu bemerkenswerten Zentren menschlichen Vergessens entwickelt.

Neurologen gehen nach neuesten Erkenntnissen davon aus, dass die konzentrierte Mikrowellenstrahlung (aus den in Autobahnraststätten vorhandenen Großküchen) in Verbindung mit der Infrarotstrahlung der zahlreichen Bufett­inseln einen negativen, das heißt schädlichen, Einfluss auf die extrem hitzeempfindlichen Synapsen im menschlichen Großhirn nimmt, den bekanntlich wichtigsten Bausteinen unseres Gedächtnisses. Schon ein 15-minütiger Aufenthalt auf einer Raststätte – was nebenbei der tatsächlichen durchschnittlichen Verweildauer der Reisenden entspricht – genüge nach Ansicht der Wissenschaftler bereits, um unser Vergesslichkeitspotenzial um das 30-Fache zu erhöhen.

Aber das hat natürlich auch positive Seiten: Wenn Sie sich beispielsweise mit dem Gedanken tragen, demnächst eine Katze oder einen Hund zuzulegen, müssen Sie keine Anschaffungskosten oder unverschämt hohe Schutzgebühren mehr befürchten. Besuchen Sie einfach eine Raststätte und achten Sie auf Haustiere, die an die Leitplanken gebunden sind. Sollten Sie zufällig einen elternlosen Zweibeiner entdecken, informieren Sie jedoch bitte die Helfer von www.autobahnkinder.de sowie die nächstgelegene Polizeidienststelle. Für männliche Singles gilt dabei ganz besonders „Augen auf“: Denn in den vergangenen Wochen wurden sogar schon Bräute vergessen. Damit Sie sich jedoch nicht darüber wundern, warum Sie sich auf einer Raststätte aufhalten: Setzen Sie sich bitte einen Aluhut auf und schützen so Ihr Gedächtniszentrum vor der gefährlichen Strahlung.