Die Sammelplätze der Kraniche auf geführten Touren erleben

Mit ihren lauten Rufen sind sie schon von Weitem zu hören, die Scharen großer Vögel: Im Herbst ziehen die Kraniche wieder laut trompetend über Deutschland hinweg. Den Höhepunkt erreicht der Vogelzug im Oktober und November, wenn sich zu den „deutschen“ Kranichen die Tiere aus Skandinavien und Osteuropa gesellen. Mehrere Zehntausend Kraniche sammeln sich, um sich zu stärken vor dem gemeinsamen Flug ins Winterquartier. Die Hauptsammelplätze liegen laut Naturschutzbund Nabu in der Rügen-Bock-Region am vorpommerschen Bodden, an der unteren Oder, an der Mecklenburgischen Seenplatte, im Rhinluch und im Havelländischen Luch sowie in der Oberlausitz. Für Touristen, die die Kraniche erleben wollen, ist mit mehr als 200 Veranstaltungen gesorgt:

Der Naturschutzbund Nabu bietet an mehreren Terminen von Ende September bis November Exkursionen im brandenburgischen Linum an. In einer kleinen Gruppe beobachten die Teilnehmer die Kraniche von dem morgendlichen Ausflug an bis zum abendlichen Einflug. Für Nichtmitglieder kostet der Tag 55 Euro, für Kinder bis zwölf Jahre 35 Euro. Im Informationszentrum in Groß Mohrdorf nahe Stralsund können Besucher in einer Dauerausstellung das ganze Jahr mehr über Kraniche erfahren. Der Eintritt ist frei. Zusätzlich gibt es im Herbst eine dreistündige Exkursion zu den Nahrungsflächen der Kraniche, zum Beispiel für 15 Euro.

Oder man beobachtet für fünf Euro den abendlichen Einflug der Kraniche zum Schlafplatz an den Werder-Inseln. Begleitet werden die Teilnehmer von einem Kranich-Ranger.

In Luckau in der Lausitz organisiert das Heinz-Sielmann-Natur-Erlebniszentrum Wanninchen Kranich-Safaris – im September und Oktober jeden Mittwoch und Sonnabend. Für Besucher stehen Ferngläser bereit, Mitarbeiter der Heinz-Sielmann-Stiftung begleiten die Teilnehmer. Es wird um eine Spende von vier Euro pro Person gebeten. Noch ein Angebot der Stiftung: Qigong zur Kranichzeit. Mit Entspannungsübungen sollen Teilnehmer die Eleganz der Kraniche nachempfinden. Der Qigong-Nachmittag findet im Rahmen der Kranichwoche am Sonntag, dem 5. Oktober, statt.

Eine andere Perspektive auf die Kraniche haben Urlauber hoch zu Pferd bei Ausritten an der Boddenküste. Der Ritt dauert zwischen zwei und drei Stunden. Er wird von verschiedenen Anbietern in der Region Fischland-Darß-Zingst organisiert und kostet etwa 40 bis 60 Euro. Die Ausflüge gibt es als Angebot für kleine Gruppen oder individuell.

Mit dem Bus zu den Kranichen geht es mit dem Kranich-Ticket. Es führt Besucher noch bis 21. Oktober täglich zum abendlichen Kranicheinflug. Die Busse fahren ab Waren (Müritz) oder Steinmole, Treffpunkt ist die Nationalpark-Information Federow und Schwarzenhof. Inklusive der Busfahrt dauert die Tour laut Nationalpark-Service rund drei Stunden und kostet 7,50 Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder zwischen sieben und 15 Jahren.

Eine ganze Woche lang gehen Urlauber im deutschpolnischen Grenzgebiet bei Gartz (Oder) den Kranichen auf die Spur. Vom 27. September bis 5. Oktober dreht sich dort bei verschiedenen Veranstaltungen alles um die großen Zugvögel – zum Beispiel auf Paddel- und Bootstouren, Kremserfahrten oder Wanderungen. Im Kanu beispielsweise fährt man zu den Schlafplätzen der Kraniche. Die Kranichwoche ist ein deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt mit Veranstaltungen in beiden Ländern.

Anbieter: Nabu www.nabu.de, Informationszentrum Groß Mohrdorf, www.nabu-wwfkranichzentrum. de, Sielmann Naturlandschaft Wannichen, www.sielmann-stiftung.de; Termin: Kranichwoche Unteres Odertal, 27. September bis 5. Oktober, www.unteres-odertal.de; Ausritt: Kranichritt mit Pferd vom Reiterhof, 40 Euro für zwei, 60 Euro für drei Stunden, Fischland-Darß-Zingst, www.reitenundmeer.de