Urlaub im Reisemobil oder Caravan wird immer beliebter. Die Reisen Hamburg stellt dem Zuhause auf Rädern zwei große Hallen zur Verfügung

Immer mehr Familien und Paare wollen keinen Urlaub von der Stange buchen. So wuchs 2013 laut ADAC der Campingmarkt trotz Flutkatastrophe im Frühjahr konstant mit circa 2,5 Prozent. Insgesamt nimmt die Sparte Camping einen Anteil von ungefähr fünf Prozent am gesamten deutschen Tourismusmarkt ein. Mit rund 32.000 Familienmitgliedschaften zeigt sich auch Viktoria Groß vom Deutschen Camping Club zufrieden: „Das sind rund 100.000 Einzelmitglieder.“

Wer sich erst einmal mit dieser unkonventionellen Urlaubsform vertraut machen möchte, erhält auf dem Einsteiger-Forum in Halle A4 einen guten Einblick. Es bietet Neulingen beste Beratung zum passenden Reisemobil und zum Zubehör. Vorgestellt werden bei stündlich wechselndem Programm zum Beispiel Zelte mit aufblasbarem Luftgestänge oder besonders leichtes Bambusbesteck. Ebenfalls in der A4 demonstriert der Hobbykoch und Segler Marcus Kolberg auf einer täglichen Kochshow in der mobilen Campingküche, was man auf kleinstem Raum alles zaubern kann.

Laut Oliver Waidelich, Geschäftsführer Deutscher Caravaning Handels-Verband (DCHV), lag das Kalenderjahr 2013 mit 24.809 Reisemobil-Neuzulassungen noch einmal 3,1 Prozent über dem Rekordwert des Jahres 2012.

„Was die Wohnwagen – also Anhänger ohne Motor – anbelangt, richtet sich die Aufmerksamkeit im Wesentlichen auf jene Modelle, die nicht mit Komfort überfrachtet sind, sondern je nach Geldlage jederzeit nachgerüstet werden können. Großer Beliebtheit erfreuen sich Wohnmobile, die nicht nur in den großen Ferien, sondern auch mal sonntags zum Transport von Surfbrett und Rädern genutzt werden können“, sagt Waidelich.

Auch auf der Messe Reisen Hamburg wird deutlich, wie praktisch – wenn auch teurer in der Anschaffung – kompakte Reisemobile sind. Sie sind alltagstauglich, vielseitig einsetzbar, und weil sie weder vom Überholverbot betroffen sind noch unter die Geschwindigkeitsbegrenzung fallen, ist man mit ihnen deutlich schneller unterwegs.

In der Innenstadt sind sie weniger sperrig als ein großes Wohnmobil, und man findet leichter einen Parkplatz. Außerdem gilt für sie der Führerschein Klasse B – bis 3,5 t. So hat der neue Adria Twin 500 S, den der Aussteller Wohnmobilarena mit zur Messe bringt, nur eine Länge von 4,96 Metern. Trotzdem verwöhnt er seine Insassen mit einem Raumbad.

Jedermanns Liebling versucht auch der neue Brevio von Bürstner zu sein, mit dem die Firma Kiehn mobile Freizeit GmbH, mit 200 Fahrzeugen größte ADAC-Reisemobilstation in Norddeutschland, aus Brietlingen anreist. „Trotz seines Kastenwagenmaßes von 5,99 Metern ist er doch ein vollwertiges Reisemobil“, sagt Geschäftsführer Lars Ellmer-Kiehn. „Der Trend zum multifunktionalen Fahrzeug ist deutlich spürbar. Für den Wochenendausflug lassen sich Sportgeräte wie Surfbrett oder Räder gut verstauen. Kompaktmodelle unter sechs Metern kosten ebenfalls viel weniger auf Fähren nach Skandinavien. Und zur Not kann man damit auch ins Büro fahren.“

Außerdem lässt sich zum 55-jährigen Firmenbestehen von Bürstner viel Geld sparen – bei der Fifty-Five- Edition. Rund 9600 Euro zum Beispiel für die Ixeo-Time-Modelle gegenüber dem Einzelbezug der Extraausstattungen. Alle Fahrzeuge von Kiehn sind auf der Messe auch zu mieten.

Der Evan von Dethleffs, den das Unternehmen Schwarz Mobile Freizeit präsentiert, ist ebenfalls ein Alleskönner. Erst 2012 als Studie vorgestellt, wird er jetzt wegen der großen Resonanz bereits in Serie gebaut. Mit einer Rampe ist er zudem auch für Rollstuhlfahrer bequem zugänglich.

Kompakt und praktisch auf der einen Seite – luxuriös auf der anderen. Das hochpreisige Luxus-Segment bedient Kerkamm Camping Caravan mit dem aktuellen Arto von Niesmann & Bischoff, für den ein eigenes Designerteam verpflichtet wurde. Neben klassischen Attributen wie Lederbezügen zelebriert der Arto sein Understatement mit einem Mattlack des Sportwagenherstellers Lamborghini.

„Man sieht sich!“, wird wohl der Abschiedsgruß auf der Reisen Hamburg lauten. Gemeint sind in dem Fall natürlich die heimischen Campingplätze, denn laut ADAC liegt Deutschland bei einer Steigerung von 2,2 Prozent auf 32,3 Prozent unangefochten an der Spitze der beliebtesten Urlaubsländer der Reisemobilisten.

Caravaning: Halle A1 und A4