Liebe Mallorca-Freunde, der lange heiße mallorquinische Sommer ging Ende August mit Blitz, Donner und sintflutartigen Regenfällen zu Ende. Straßenunterführungen und Keller wurden überflutet. Die Meteorologen registrierten mehr als 12.000 Blitze innerhalb von 24 Stunden. Die Temperaturen stürzten von 33 auf knapp 20 Grad ab. Der extreme Wetterwechsel Ende August/Anfang September ist alljährliches Phänomen auf Mallorca. Danach stellt sich meist ein angenehmes Spätsommerwetter mit Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad ein. Besonders schön ist dann das Baden im Meer. Bis Ende Oktober bleibt es bis zu 25 Grad warm.

Hoch oben im Nordosten, wenige Kilometer von Arta entfernt, steht ein Landgut inmitten von Mandel-, Feigen- und Johannisbrotbäumen: die Finca Na Set Centes. Das Gut ist ein attraktives Domizil für Urlauber, die sich in ruhiger Atmosphäre erholen wollen. Die mehr als 200 Jahre alte Finca wird noch von der Familie bewirtschaftet. Es gibt Doppelzimmer für 126 Euro und Suiten für 175 Euro. Das Frühstück mit Tortilla und „Pa amb oli“, Oliven und Früchten, ist inklusive. Die Finca hat das ganze Jahr geöffnet (Tel. 0034/971/835429, www.nasetcentes.com).

Auf dem Dach des Hafenamtes von Portocolom gibt es ein Restaurant, das für Sommerabende bestens geeignet ist: das Sa Llotja. Geboten wird gehobene mediterran-spanische Küche, die jedoch auch ihren Preis hat. Als Besonderheit werden beispielsweise asturisches Wildhuhn, Meeresfrüchte und geschmorte zarte Chipirones, eine kleinwüchsige Tintenfischart, auf Kartoffelwürfeln serviert. Das Besondere des Speiselokals ist der einmalige Platz, den man lange bei einer Flasche Rosé genießen sollte: der Blick in den Hafen, die Fischerboote und das leichte lockere Leben am Wasser (Tel. 0034/971/825165).

Mit einem bunten Fischerboot entlang der Küste zu tuckern, in einer Bucht vor Anker zu gehen und an Bord mallorquinischen Käse, Tomatenbrot, Oliven und Wein zu genießen ist ein besonderes Erlebnis. Der junge Mallorquiner Joan Roig aus Portocolom macht dies möglich. Sechs Personen finden Platz in dem Holzboot „Audac“, auf Deutsch „Mut“. Jeden Morgen startet es um 9.30 Uhr im Fischerviertel Es Ruietó, steuert am Leuchtturm von Portocolom vorbei zur Felsenhöhle Cova Gran. Wer will, springt ins türkisfarbene Wasser und schwimmt eine Runde. Preis für den Ausflug mit Verpflegung: 42 Euro, Kinder 34 Euro (Tel. 663-60 05 91, www.llautmallorca.com).

Vier Schwäne sind das Tagesgespräch auf der Insel. Die weißen Wasservögel siedelten sich überraschend in der Mündung des Torrent de Pareis in der Nähe des Hafens von Sa Calobra an. Der Torrent ist ein Gebirgsbach und mündet hier ins Meer. Das abgelegene Tal wird im Sommer von vielen Touristen besucht. Der Umweltexperte der Naturschutzorganisation GOB, Toni Muñoz, vermutete, dass die Schwäne aus einem Park ausgerissen waren – und hatte recht. Bürgermeister Llorenc Suau aus Andratx erkannte die Tiere auf einem Zeitungsfoto wieder. Sein Amtskollege Toni Solivelles von der Gemeinde Escorca erklärte sofort: „Natürlich geben wir die Schwäne zurück.“

Archäologen machten in der Serra de Tramuntana einen spektakulären Fund. Sie entdeckten sechs verfallene Wassermühlen, gebaut von den Mauren, die von 903 bis 1229 auf der Insel herrschten. Die Mühlen gehören zu dem historischen Dorf Amallutx, das kürzlich auf dem Grund des Stausees Gorg-Blau freigelegt wurde. In dem Bergdorf hatten die Mauren christlichen Eroberern Mallorcas einige Jahre lang Widerstand geleistet. In der bisher unbekannten Siedlung hatten mehrere Tausend Einwohnern gelebt.