Freiwillig im Schnee schlafen: Verrückt? Keineswegs. Dort ist der Winterurlaub gut ausgerüstet ein Erlebnis – geht aber nur bis April.

Berlin. Übernachten im Iglu ist ein eisiges Vergnügen. Während draußen der Wind durch die dunkle Nacht pfeift, sind die Gäste drinnen hinter Wänden aus Schnee und Eis geschützt. Solche Iglu-Hotels gibt es in Europa immer mehr, von Finnland im hohen Norden bis in die Bergwelt Andorras deutlich weiter südlich. Aber Iglu-Hotels sind ein Saisongeschäft: Sie werden erst gebaut, wenn die Temperaturen in den Keller gehen – und sie schmelzen meist bald wieder, wenn die Frühlingssonne kommt. Die Zahl der Plätze ist begrenzt, die Preise liegen deutlich über Hostelniveau. Einige Beispiele im Überblick:

In Finnland können Kälteresistente Abenteurer zum Beispiel im Iglu-Dorf in Kakslauttanen übernachten. Dort haben sie die Wahl zwischen dem klassischen Schnee-Iglu und einem Glas-Iglu – der zweite ermöglicht ihnen den Blick auf die Polarlichter direkt aus ihren Betten. Je nach Temperaturen entstehen die Schnee-Iglus im Dezember oder Januar und bleiben in etwa bis April erhalten.

Im Nachbarland, in Schweden, entsteht bei Arvidsjaur zurzeit das erste Iglu-Hotel des Landes. Das Iglootel soll am 19. Dezember offiziell eröffnet werden. Darauf weist Fly Car hin – das Unternehmen betreibt das Dorf. Es bietet die Iglu-Übernachtung auch im Komplettpaket an, inklusive Flug von Deutschland.

Im Iglu Hotel Sorrisniva in Norwegen halten Rentierfelle die Gäste über Nacht warm. Die Badezimmer sind nebenan – und beheizt. Das Hotel eröffnet im Januar und schmilzt im Frühjahr. Hier kostet die Übernachtung pro Person 2150 Norwegische Kronen – fast 300 Euro. Saunabesuch und Frühstücksbuffet sind inklusive.

In Deutschland befindet sich ein Iglu-Dorf gleich neben dem höchsten Berg, der Zugspitze. Gäste können entweder in einem Standard-Iglu ohne jeglichen Schnickschnack oder in der romantischen Iglu-Variante mit Kerzenlicht und Schneeskulpturen übernachten. Zum Aufwärmen dient ein Whirlpool. Die Iglu-Saison beginnt hier am 31. Dezember und endet voraussichtlich im April.

In Österreich kommen Familien zum Beispiel in den 4-Personen-Iglus im Schneedorf bei Sautens unter. Verliebte übernachten in kleineren Zweier-Iglus – und im Doppelschlafsack. Allen Gästen servieren die Mitarbeiter des Schneedorfs am Abend ein Käse-Fondue. Das Dorf hat vom 17. Dezember bis 9. April geöffnet.

Die Iglus im Schweizer Davos werden in dieser Saison im Zeichen des Kinostreifens „Ice Age“ stehen: Dort machen sich Eiskünstler ans Werk. In der Romantik-Suite können Gäste sich in ihrem privaten Whirlpool aufwärmen.

Italien hat am Schnalstaler Gletscher in Südtirol ein kleines Iglu-Dorf, bestehend aus drei Iglus à zwei Personen. Sie stehen gleich neben der Skihütte H01. Am Wochenende sind die Preise hier höher, und auch über Weihnachten, Silvester und am Valentinstag zieht der Preis an.

In Frankreich können Iglu-Abenteurer mit Blick auf den Mont Blanc übernachten. Das Blacksheep Igloo Dorf liegt bei Macôt la Plagne. Gäste bekommen heißen Wein und Käsefondue serviert. Der Preis liegt bei etwa 120 Euro für zwei Personen.

Auch im Fürstentum Andorra steht ein Iglu-Dorf mit insgesamt sechs Schneehütten. Das Iglu-Hotel Grandvalira kostet zwischen 100 Euro für die Standard-Variante und rund 300 Euro für die Romantik-Version.