Das besondere Gästehaus “Chalet“ mit Säulen und Balustraden liegt unweit der holländischen Grenze - seine Bauweise fällt in dieser Gegend auf.

Ochtrup liegt unweit der deutsch-holländischen Grenze nahe Enschede. Das Hotel befindet sich am Ortsrand direkt an der Landstraße und fällt schon von Weitem auf. Denn die mediterrane Bauweise des "Chalets" will so gar nicht zu dem einheitlichen Bild des Ortes passen. Spontan fühlt man sich nach Spanien versetzt. Das apricotfarben verputzte Haus mit weißen Säulen und Balustraden an den Balkonen bringt südländisches Flair in diese Gegend. Das Konzept von Petra Kortmann gefiel den Stadtoberen. Größtenteils hat sie den Bau selbst entworfen, "denn ich wollte nicht, dass sich hier ein Architekt ein Denkmal setzt", sagt sie. Die Randlage erweist sich als Vorteil, der Blick fällt auf Wiesen, Felder und eine Pferdekoppel, auf der sich ein Reiterhof befindet. 2004 wurde das Chalet nach einjähriger Bauzeit eröffnet.

"Eigentlich bin ich der Nordseetyp", gesteht die aufgeschlossene Inhaberin. Aber ihre Vorliebe gilt auch dem Süden Europas, vor allem jedoch der mediterranen Küche. Die "Do-it-yourself-Frau" nimmt gern jede Herausforderung an, sie traut sich fast alles zu. So auch die Küchenleitung, die sie kürzlich selbst übernommen hat, nachdem sie mit Köchen in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht hat. Erfolgreich hat sie sich auf diesem Gebiet fortgebildet. Sie erreichte beim letztjährigen westfälischen Gastronomiepreis einen beachtlichen fünften Platz, ließ sogar einen Sternekoch hinter sich.

Das Restaurant Culinarium ist stilvoll eingedeckt. Der schöne Holztresen gibt dem Raum ein spezielles Ambiente. "Bei uns findet man Speisen, die nicht alltäglich sind", sagt Kortmann. Safransüppchen und Kalbsbäckchen auf Süßkartoffelstampf mit Gemüse und Soße munden ausgezeichnet. Beliebt ist der mittwochs und freitags stattfindende mediterrane Abend, zu dem auch viele Einheimische einkehren.

Zum "Absacker" sollte man sich unbedingt in die kleine Bibliothek begeben, deren Ausstattung an beste englische Tradition erinnert. Danach laden acht Themenzimmer zur Übernachtung ein. Im Paddington-Zimmer gibt es nachempfunden die berühmte Uhr aus dem gleichnamigen Londoner Bahnhof, die in einem Roman von Agatha Christie eine Rolle spielt, in der Balthasar-Suite steht eine Badewanne mitten im Raum. "Die Ausstattung verändere ich ständig, sodass der wiederkehrende Gast immer etwas Neues vorfindet", betont Petra Kortmann. "Wir können die Welt nicht verändern, aber ein wenig verzaubern", ist ihr Motto.

Die Gastgeberin profitiert von internationalen Unternehmen im Umland, deren Geschäftsreisende gern im Chalet Zwischenstation einlegen. Von hier lohnt ein Ausflug nach Holland, "zum Beispiel auf den Wochenmarkt in Enschede", sagt Kortmann. Und auch ein Besuch des Künstlerdorfes Ootmarsum bietet sich an, in das Kunstmuseum des Malers Ton Schulten.