Aus dem berühmten “Café ohne Namen“, einer Institution auf dem Darß, wurde ein schönes Hotel mit vielen Extras.

Der Name klingt nach einer genialen Marketing-Idee: "Café Namenlos". Der Begriff ist, im wahrsten Sinne des Wortes, so merkwürdig, dass ihn jeder, der schon mal in Ahrenshoop an der Ostsee war, gut behalten hat, seit 90 Jahren schon. Aber es war kein Werbemensch, der den unverwechselbaren Namen seinerzeit aus dem Hut gezaubert hat, sondern, wie es sich für das Künstlerdorf auf dem Darß gehört, ein Berliner Zeichner namens Hermann Abeking.

Die Ursprünge liegen im ehemaligen Kurhaus, das nebenan gerade wiederaufgebaut wird. Dort hatte 1912 ein Fräulein von Walsleben ein Café "Bogislaw" betrieben. Nach dem Ersten Weltkrieg führte ein Besitzerwechsel zu einem Namensstreit, als dem Stammgast Abeking das adlige Fräulein mit seinem Spontanvorschlag erlöste: "Nenn dein Café doch einfach 'Namenlos'." Dabei blieb es, und das namenlose Haus hatte bald einen renommierten Namen in der Region. Erst recht, nachdem es 1925 von jener Familie übernommen wurde, die es bis heute führt, seit Dezember 2007 nicht nur als Restauration, sondern als liebenswert-intimes Kuschelhotel mit 16 Zimmern.

Wie seit Generationen trinken auch heute noch Einheimische und Gäste ihren Kaffee auf der legendär gewordenen Terrasse über der Uferstraße, mit dem Blick auf Dünen und Meer. Darüber aber erhebt sich jetzt unter dichtem Reetdach ein Hotel, das in stilsicherer Weise die Geschichte des Cafés und die Ahrenshooper Kunsttradition mit zeitgemäßem Wohlfühlkomfort verbindet. Familie Fischer, allesamt Vollbluthoteliers, hat mit diesen Häusern Maßstäbe gesetzt.

Drei Komponenten halten Ambiente und Atmosphäre in einer angenehmen Balance. Da ist das Personal: In allen Bereichen begegnen dem Gast erfahrene Mitarbeiter. Viele von ihnen sind seit Jahrzehnten dabei, ob im alten Café oder im nur ein paar Schritte entfernten hotel "Fischerwiege" wie auch in den traditionsreichen Gästehäusern "Bergfalke" und "Dünenhaus", die alle unter gleicher Leitung stehen. So leitet Kerstin Ewaldt seit gut 20 Jahren das Restaurant "Namenlos" mit ihrer Zwillingsschwester Kathrin Kremer, die gleichzeitig als Sommelière für den rechten Weingenuss sorgt. Seniorküchenchef Achim Kleine und seine Frau sehen seit 30 Jahren Kinder und Kindeskinder der Stammgäste heranwachsen sehen. Es ist die behagliche Ausstattung, die den Gast schnell "heimisch" werden lässt. Die Räumlichkeiten sind angenehm ausgeleuchtet und mit Kunstwerken der Ahrenshooper Künstlergeneration dekoriert. In den Zimmern überrascht eine Fülle nützlicher und liebenswerter Kleinigkeiten, die auch weit gereiste und anspruchsvolle Gäste erfreuen.

Da sind die in einer Ahrenshooper Keramikwerkstatt gefertigten Übertöpfe und Nummern an den Türen, eine Extra-Leselampe am Nachttisch, die allergikerfreundlichen Matratzen und der leicht zu bedienende Flachbildfernseher. Im Obergeschoss ist der umlaufende, schön möblierte Balkon. Die Toiletten sind mit ökologisch vorbildlicher Regenwasserspülung ausgerüstet. Und in den schönsten Suiten können die Gäste kühle Abende ausklingen lassen. In Nr. 173 und 163 kann der Sonnenuntergang sogar aus der Badewanne genossen werden.

Jeden Morgen sorgt die Seniorchefin Hannelore Stegner für das gemeinsame Frühstück der Besitzerfamilie, man bespricht den Tag und tüftelt neue Ideen zum Wohl des Gastes aus: Roland Fischer, der umsichtige Organisator, seine seine Frau Claudia, die für alle Blumen-, Farb- und Dekorationsgestaltungen ein gutes Händchen bewiesen habt und dabei die Gästebetreuung nie aus den Augen lässt, Tochter Carolin, die in ihre Fußstapfen tritt und dazu noch eine sehr gut ausgebildete Köchin und Konditorin ist. Schwiegersohn Richard Crohn steht als Küchenmeister mit seinem jungen Team für eine frische, saisonal, regionale und traditionelle Küche. Ein kreatives und ungewöhnlich vielfältiges Frühstücksbüfett wie auch die Speisekarte stellen auch gesundheitsbewusste Gäste zufrieden.