Über Jahrhunderte Wegweiser für Seeleute, sind einige Leuchttürme heute Hotels

Sie gehören zu Meer und Wellen wie Stürme und der weite Himmel - die blinkenden Leuchttürme auf den Inseln, an den Küsten und vor den Hafeneinfahrten. Einige dieser schönen maritimen Bauwerke haben zwar längst ihren Dienst quittiert, aber dennoch nichts von ihrem Reiz eingebüßt. Im Gegenteil. Immer häufiger präsentieren sie sich mittlerweile als Touristenattraktion - und als Unterkünfte für einen abenteuerlichen Kurzurlaub am Meer.

Nordsee - Roter Sand

Bilderbuchhafter kann ein Leuchtturm nicht aussehen als der Rote Sand, sechs Seemeilen südöstlich der Nordseeinsel Wangerooge: Rot-Weiß gestreift steht der 52,50 Meter hohe Turm in der Brandung. Das Anlegen dort ist nur bei ruhiger See möglich. Bei hohem Seegang muss man tatsächlich umkehren. Den Übernachtungsgast erwartet ein Schlafraum mit sechs Kojen in Etagenbetten, Küche und Waschraum. Die 2-Tage-Reise ab/bis Bremerhaven wird ab circa 490 Euro angeboten, es sind allerdings erst wieder ab 2011 Übernachtungstermine frei.

www.roter-sand.de , roter-sand@nord.com.net , Tel. 0471/49076

Schottland - Rua Reidh Lighthouse

Einsam und verlassen steht der Leuchtturm auf einer Halbinsel an der Nordwestküste der schottischen Highlands. Genau vor 100 Jahren wurde er erbaut. 20 Betten in einfach eingerichteten Zimmern stehen Übernachtungsgästen zur Verfügung. Die Zimmer kosten zwischen 32 und 50 Euro pro Nacht. Besonders beliebt ist der Leuchtturm als Ausgangspunkt für Wanderungen in die spektakuläre Umgebung in den Highlands.

www.ruareidh.co.uk , info@ruareidh.co.uk , Tel. 0044/1445771263

Norwegen - Tranøy Fyr

Auf einer kleinen Insel vor der nordnorwegischen Hamarøy-Halbinsel liegt dieser rot-weiße gusseiserne Leuchtturm. Der Blick führt direkt auf die vorgelagerte Inselkette der Lofoten. Die Temperaturen können im Winter auf bis zu minus 20° C fallen, dafür strahlt im Sommer die Mitternachtssonne. Übernachtet wird in den vier hölzernen Nebengebäuden des Turms. Auch Fans von Spukgeschichten kommen auf ihre Kosten: Vor starken Stürmen soll nächtens eine alte Lady mit ihrem Kopf unter dem Arm durch den Turm geistern. Übernachtung ab circa 55 Euro pro Person.

www.visitnorway.de , germany@innovationnorway.no , Tel. 040/2294-150

Irland - Wicklow Head

Wie ein uneinnehmbarer Wehrturm ragt der achteckige Bau in den Himmel. Das Wicklow Head Lighthouse wurde 1781 errichtet und ist 28,50 Meter hoch. Bis zu sechs Personen haben in zwei Doppelzimmern und auf einem ausziehbaren Schlafsofa Platz. Der Turm befindet sich auf einem offenen Feld und bietet einen schönen Blick auf die Küste von Wicklow und aufs Meer, die Wiesen und in ausreichend Entfernung liegende Landhäuser. Sechs Personen zahlen rund 560 Euro.

www.irishlandmark.com , julie@irishlandmark.com , Tel.00353/16704733

Holland - Leuchtturm Harlingen

Exklusiver geht's kaum: 1998 wurde der Leuchtturm, der in den 20er-Jahren erbaut wurde, außer Dienst gestellt. Ein Privatmann kaufte das Gemäuer und renovierte es. Drei gut ausgestattete Stockwerke warten auf maximal zwei Gäste. Die Badezimmeretage ist über einen engen Gang mit dem Turmzimmer verbunden. Eine steile Treppe führt von hier hinauf zur Aussichtsplattform. Der Harlinger Leuchtturm ist Teil einer Lichterkette entlang der niederländischen Küste. 18 der 20 Leuchttürme sind noch in Betrieb. Der Tagespreis für zwei Personen beträgt 319 Euro.

www.vuurtoren-harlingen.nl , info@dromenaanzee.nl , Tel. 0031/517/414410

Kroatien - Sv. Ivan na pucini

Dieser 1853 erbaute Leuchtturm liegt dreieinhalb Kilometer vor dem nordkroatischen Städtchen Rovinj auf der südlichsten Insel eines kleinen Archipels. Das Inselchen ist ein 50 mal 70 Meter großer Fels, der von seichtem, klarem Wasser umspült wird - der perfekte Platz, um Robinson zu spielen. Die Verpflegung wird mit dem Boot herbeigeschafft. Es gibt zwei Vierbett-Apartments, die tage- oder wochenweise vermietet werden. Preis: ab 20 Euro pro Tag/Person.

www.adriatica.net , info@adriatica.net , Tel. 0041/31/5500348