Der Gedanke an die Anreise zum Ferienziel kann schon vorab die Freude schmälern. Wer gut plant, kann sich einiges an Stau und Stress ersparen.

Stuttgart. Die Vorfreude auf den Osterurlaub ist groß - nur der Gedanke an die Anreise zum Ferienziel nervt. Schließlich will keiner seine kostbare Freizeit in kilometerlangen Staus verplempern. Wenn Ende März in den meisten Bundesländern die schulfreie Zeit beginnt, wird es auf den Autobahnen auf jeden Fall wieder hoch hergehen. Deshalb empfiehlt Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa (ACE), jede Reise gut zu planen, um unterwegs möglichst nicht in einer Blechlawine steckenzubleiben. „Zum Beispiel muss der kürzeste Weg zum Ziel nicht immer der beste sein“, gibt er zu bedenken.

Wer einzelne Etappen abseits der stauanfälligen Fernstraßen wähle, könne die Fahrt mit Pausen an Sehenswürdigkeiten oder einem Picknick im Grünen aufwerten, erklärt der ACE-Sprecher. „So wird die Reise selbst zum Erlebnis.“ Bevorzugen Urlauber die direkte Route zum Urlaubsziel, sollten sie möglichst nicht am Wochenende aufbrechen, sondern an Werktagen, dann sei in der Ferienzeit mit weniger Verkehr zu rechnen.

Frühaufsteher können laut Hillgärtner ebenfalls auf einigermaßen freie Bahn hoffen, „wenn sie spätestens um 3.00 oder 4.00 Uhr loskommen“. Doch Vorsicht: Wer das frühe Aufstehen nicht gewöhnt ist, darf kein Risiko eingehen, am Steuer einzunicken. „Sobald der Fahrer merkt, dass er gegen die Müdigkeit ankämpfen muss, sollte er auf dem nächsten Rastplatz ausruhen und etwas an der frischen Luft bewegen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.“

+++Wieder freie Fahrt auf der A7+++

+++Verkehrslage bleibt verhältnismäßig entspannt+++

Verdichtet sich auf der Autobahn der Verkehr, gilt es, gelassen zu bleiben. „Schnelles Auffahren und abruptes Bremsen bringen im Stop-and-go-Verkehr niemanden schneller voran, im Gegenteil: Ein solches Verhalten begünstigt die Staubildung und erhöht das Unfallrisiko“, mahnt Hillgärtner zur Geduld. Auch wer beim Reißverschlussverfahren an Engstellen keine Lücken lasse oder andere Autofahrer bei einem Spurwechsel am Einscheren hindere, bringe den Verkehr unnötig ins Stocken.

Ist ein Stauende in Sicht, gilt es den Warnblinker einzuschalten und langsam das Tempo zu drosseln. Wenn danach für längere Zeit alles stillsteht, warnt Hillgärtner davor, den Wagen zu verlassen: „Das ist lebensgefährlich, denn eine Autobahn ist kein Wanderweg.“ Der Motor sollte abgestellt und das Radio eingeschaltet werden. „Musik entspannt und im Verkehrsfunk könnten wichtige Durchsagen kommen“, so der ACE-Sprecher. „Verschaffen Sie sich Luft, öffnen Sie Fenster und Schiebedach. Die Autotüren sollten, wenn überhaupt, nur mit großer Vorsicht geöffnet werden, weil sich zwischen den Autoschlangen gerne Motorradfahrer hindurchmogeln.“ Damit die Stimmung im Wagen nicht kippt, empfiehlt er, Kinder mit Such- oder Ratespielen aufzumuntern.

Schlägt das Navigationsgerät eine Stauumfahrung vor, müssen Nutzer bedenken, dass diese bei extrem hohem Verkehrsaufkommen wie in der Hauptreisezeit womöglich gleich in die nächste Staufalle führen. „Schließlich nutzen inzwischen die meisten Autofahrer ein Navigationssystem und bekommen dieselben Umleitungstipps“, erklärt Hillgärtner.

Der ACE-Experte rechnet nicht damit, dass in diesen Osterferien wegen des teuren Sprits deutlich weniger Urlauber mit dem eigenen Wagen verreisen werden. „Ferienreisen mit dem Auto sind vor allem für Familien auch bei erhöhten Kraftstoffpreisen immer noch relativ günstig, etwa im Vergleich zum Flugzeug oder zur Bahn. Es kann sein, dass wir gerade bei jüngeren Leuten dieses Jahr einen Boom von Ferienfahrgemeinschaften erleben werden – doch dadurch wird sich die Reiseverkehrslage nicht spürbar entspannen.“