Zwischen Lübeck und Wismar gelegen, hat das Viersternehotel seit 1995 in Boltenhagen seinen Platz und setzt auf ökologische Produkte.

Elke Huschen und Ruth Kindermann laufen mit Nordic-Walking-Stöcken unter dem Arm auf die Rezeption zu. "Wir sind gerade angekommen und wollen jetzt den Strand genießen und uns das Kurbad Boltenhagen anschauen", sagt Ruth Kindermann. Das Seehotel Großherzog von Mecklenburg haben die beiden Freundinnen aus Paderborn von Freunden empfohlen bekommen, die seit Jahren Stammgäste sind. "Es ist auf den ersten Blick ein Wohlfühlhotel mit entspannter Atmosphäre", sagt Elke Huschen.

Zwischen Lübeck und Wismar gelegen, hat das inhabergeführte Viersternehotel seit 1995 in Boltenhagen seinen Platz. Benannt wurde es nach Friedrich Franz IV., dem letzten Großherzog des Landesteils Mecklenburg-Schwerin und regierenden Monarchen in Mecklenburg. Nach dem Tod seines Vaters Herzog Johann Albrecht regierte er bis zum 14. November 1918. Nach der Novemberrevolution 1918 wurde die Mecklenburger Herrscherfamilie enteignet. Bis 1945 lebte Friedrich Franz IV. im Jagdschloss Gelbensande und im Schloss Ludwigslust, die im Besitz der herzoglichen Familie geblieben waren. Die Familie floh vor der Roten Armee nach Flensburg, wo der frühere Großherzog im November 1945 starb.

Heute nimmt die Lobby des Hauses die Gäste stilvoll hinter einer verglasten Fassade in Empfang: in Ocker- und Orangetönen. Gleich dahinter liegt das Restaurant, in dem auch gefrühstückt wird. Beim Essen genießen die Gäste den Ausblick in den Garten mit seinen alten Buchen, den Rosensträuchern und Kräuterbeeten. Die Gartenterrasse ist bei schönem Wetter nicht nur der Lieblingsplatz von Christian Schmidt, der das Haus mit 100 Mitarbeitern seit 2007 als geschäftsführender Direktor leitet. Wer an den Hecken vorbeischlendert und über den kleinen Uferweg geht, erreicht nach nur wenigen Schritten den Strand. Hier eröffnet sich eine herrliche Aussicht: der weite Blick auf die Ostsee, auf den breiten Strand mit seinen Dünen und Strandkörben und auf die Seebrücke von Boltenhagen. Wer eine Suite belegt, kann diesen Blick durch die Kronen der Bäume auch vom Sofa oder Bett genießen.

Die insgesamt 150 Zimmer liegen in den Seitenflügeln des Hotels. Sie sind ebenfalls im klassischen Stil eingerichtet, mit hellen Teppichen, die Sitzmöbel mit blauem Veloursstoff bezogen.

Eine großartige Panoramaaussicht auf die Küste bietet auch der Ruheraum des Wellnessbereichs. Dieser samt Schwimmbad, Finnischer, Bio- und Dampfsauna sowie Beautystudio und Massageraum befindet sich in der obersten Etage des Hauses.

Die drei Inhaber des Hotels waren in Industrie und Banken tätig und sind in Nordrhein-Westfalen und Hessen ansässig. Christian Schmidt ist froh über die Eigenständigkeit. "So habe ich mehr gestalterische Freiheiten, als wenn das Haus einer Kette angehörte", sagt der Hobbylandwirt. Schmidt führte eine Hauszeitung ein, die jeden Morgen die Gäste mit Nachrichten aus der Welt, Boltenhagen und dem Hotel versorgt. Außerdem hat er sich der regionalen Küche in Bio-Qualität verschrieben. So kommen Milchprodukte, Obst und Gemüse beispielsweise vom Demeter Hof Medewege, Wurst- und Fleischspezialitäten sowie Konfitüre von der ökologischen Erzeugergemeinschaft Landwerthof Stahlbrode. Für Brot und Backwaren frisch aus dem Holzbackofen sorgt die Mühlenbäckerei mit hofeigenem Getreide in Bio-Qualität.

Zu den Spezialitäten des Hauses gehören der Fisch namens Ostseeschnäpel aus dem Greifswalder Bodden, Kotelett oder Filet vom Bentheimer Schwein. Der Hof Medewege baut exklusiv für das Seehotel Großherzog von Mecklenburg eine alte, besonders aromatische Kartoffelsorte namens "Rosa Tannenzapfen" an. Alle Gerichte auf der Speisekarte werden zu 100 Prozent aus regionalen und ökologischen Produkten zubereitet, dafür wurde das Hotel vor zwei Jahren vom Landwirtschaftsministerium mit dem Biosiegel Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Außerdem ist das Haus Partner von Bioland und Förderer von Slow Food. Seit einem Jahr wachsen im Garten rund 100 verschiedene Kräuter, die zusätzlich die Küche verfeinern. In der dazugehörigen Kräuterschule können Hotelgäste, Urlauber und Kinder entdecken, welche Vielfalt die Natur zu bieten hat. Das familienfreundliche Hotel bietet neben Betreuung und Kino für Kinder regelmäßig Bio-Kochkurse und Tagesausflüge zu den Biohöfen an.