Wer zu den rund 200 000 Pauschalurlaubern und ungezählten Individualreisenden gehörte, die wegen der Vulkanaschenwolke ihre Reisepläne ändern mussten, hat im Nachhinein kaum Aussicht auf Erstattung entstandener Zusatzkosten. Bei den Pauschalreisenden sind die Veranstalter Verbraucherschützern zufolge relativ kulant gewesen und haben oft zusätzliche Hotelnächte am Ferienort übernommen. Hier gebe es in der Regel keine Ansprüche, die Urlauber im Nachhinein stellen könnten.

Eine Ausnahme sei der Fall, dass ein Veranstalter aus Kulanz eine Kostenübernahme zugesichert und der Reisende selbst die Zusatzausgaben am Urlaubsort vorgestreckt hat. Wer dieses Geld zurückfordern will, sollte sich binnen eines Monats schriftlich beim Veranstalter melden. Bei den Individualreisenden sieht die Sache ganz einfach aus: Sie konnten sich von der Fluggesellschaft den Ticketpreis erstatten oder sich auf einen späteren Flug umbuchen lassen - mehr ist nicht drin. Wer sich zum Beispiel von Mallorca aus mit der Fähre, der Bahn oder dem Bus nach Hause durchgeschlagen hat, muss das selbst bezahlen.

Wie hoch die Kosten für einzelne Betroffene waren, zeigt eine Auswertung von Hotel-Buchungsanfragen durch das Preisvergleichsportal Trivago: Die Hotelpreise sind demnach in der Zeit vom 15. bis 22. April in vielen europäischen Großstädten stark gestiegen, weil Urlauber und Geschäftsreisende dort festsaßen. Berechnet wurde der Anstieg auf Basis der täglich rund 160 000 Hotelpreisanfragen, die bei Trivago eingehen. Vorn in einer Auswertung von elf Großstädten liegt Mailand, wo der durchschnittliche Zimmerpreis pro Nacht von 119 auf 231 Euro hochgeschnellt sei. Dieses Plus von 94 Prozent sei aber auch durch das Halbfinalspiel in der Fußball-Champions-League am Dienstag beeinflusst worden. Ein Preisanstieg von 67 Prozent wurde in Berlin registriert, wo die Hotels vom 15. bis 22. April im Schnitt 158 statt 95 Euro pro Nacht verlangten.