Die Hürden vor und die Kontrollen bei der Einreise gelten als kompliziert. Wie schwierig ist es für Touristen wirklich, sich ihrem Traumziel zu nähern?

Abendblatt: Seit Anfang des Jahres müssen sich Deutsche (und Reisende aus 26 anderen Ländern) drei Tage vor der geplanten Einreise über das Internet beim amerikanischen Heimatschutz-Ministerium anmelden. Diese Bestimmung wird in Blogs, Foren und Leserbriefen als Schikane oder mindestens als Erschwernis empfunden. Sind ihre Kunden seither verunsichert?

Krause-Dünow: Nichts bleibt, wie es ist. Die veränderten globalen Gegebenheiten müssen auch im Tourismus berücksichtigt werden. Die US-Regierung ist hier einen modernen elektronischen Weg gegangen. Statt im Flugzeug umständlich die Formulare ausfüllen zu müssen, kann der Reisende das jetzt bequem von zu Hause aus erledigen. Für Touristen, die innerhalb von zwei Jahren erneut oder mehrfach einreisen, entfällt neuerdings die nochmalige Registrierung. Die Frage sollte deshalb besser lauten: Wie einfach ist die Einreise in die USA geworden?

Abendblatt: Was hat es mit der geplanten Einreisegebühr auf sich, die sogar von EU-Präsident Barroso kritisiert wird?

Krause-Dünow: Die Vorlage wurde gerade vom Kongress zum Senat zurück überwiesen. Es gibt weiterhin keinen Zeitplan geschweige denn einen Plan für die Einführung dieser Maßnahme. Eine Diskussion hierüber scheint derzeit verfrüht.

Abendblatt: Müssen Touristen befürchten, dass Laptops und andere elektronische Geräte bei der Einreise gründlich untersucht und Daten womöglich abgespeichert werden?

Krause-Dünow: Von 144 Millionen Reisenden, die zwischen Oktober 2008 und Mai 2009 in die USA einreisten, mussten sich 3,1 Millionen einer zweiten Kontrolle unterziehen. Nur in 1947 Fällen waren elektronische Geräte betroffen, davon 696 Laptops - und die mussten meistens nur mal kurz angeschaltet und wieder ausgeschaltet wurden. Wir haben als Reiseveranstalter nur mit Touristen nach USA und Kanada zu tun, aber noch nicht eine einzige Beschwerde bekommen. Im Übrigen werden auch bei uns Laptops mit Stichproben kontrolliert.

Abendblatt : Unbestritten ist, dass über viele Jahre die Abfertigung an manchen amerikanischen Flughäfen oft sehr zeitraubend, streng und harsch abgelaufen ist. Man hat sich oft nach langem Flug nicht willkommen gefühlt. Hat sich daran etwas geändert?

Krause-Dünow: Das war wirklich ein großes Ärgernis. Auch ich habe diese Behandlungen oft genug erfahren und nie verstanden. Zu unserer großen Freude hat sich das Bild aber komplett geändert. Nach einer Schulung durch Mitarbeiter von Disney Florida und einer intensiven Freundlichkeits-Kampagne hören wir so gut wie keine Beschwerden mehr. Auch haben sich die Wartezeiten durch großzügige Ausweitung der Kontrollstationen stark reduziert.

Abendblatt: Zwar unterhalten einige US-Staaten, Regionen und Städte Informationsbüros in Deutschland. Aber die USA als großes Reiseland sind bei uns leider nicht mehr mit einem Fremdenverkehrsamt vertreten. Sie sind Vorstandsmitglied des "Visit USA Committee Germany" (VUSA). Was bieten diese Organisation dem Amerika-Touristen an?

Krause-Dünow: Die VUSA-Mitarbeiter agieren vor allem im Hintergrund. Sie arbeiten im Wesentlichen mit den Reisebüros zusammen. Ihr Ziel ist die positive Entwicklung für das Fernreiseziel Nr. 1 der Deutschen. Dazu gehört die Abstimmung neuer Abläufe und ein intensiver Kontakt zu unseren amerikanischen Partnern.