Mit Charme und Chuzpe bekennt sich Herbert Fricke auch in eigenen Geständnissen zu amourösen Abenteuern an Bord und an Land.

Herbert Fricke ist in vielen Gewässern zu Hause. Als NDR-Reporter lag sein Schwerpunkt auf Themen, die mit der Seefahrt zu tun hatten. Noch immer geht er gern an Bord. Viele Menschen hat er auf seinen Fahrten kennengelernt, Passagiere, Mannschaftsmitglieder, Künstler. Die Weite des Horizonts, das Rauschen der Wellen und Ausflüge zu exotischen Zielen lösen so manchem die Zunge. Besonders, wenn man gemeinsam an der Reling steht. Nach seinem ersten Roman "Gespräche an der Reling" berichtet der Hamburger Journalist und Fahrensmann in "Geständnisse an der Reling" von weiteren spannenden Begegnungen. Es sind intime Geständnisse. Sie handeln von kleinen Sünden, aber auch von großer Schuld. Manche plätschern munter dahin, manche wühlen auf. Mit Charme und Chuzpe bekennt sich Herbert Fricke auch in eigenen Geständnissen zu amourösen Abenteuern an Bord und an Land. Offenbar in dem Versuch, etwaige Gefühle zuzudeckeln, bedient er sich dabei häufig auch derber Kraftausdrücke nach Art der Seemänner. Und wie viele dieser Geständnisse vielleicht nur aus Seemannsgarn gesponnen sind, weiß ohnehin nur der Autor. Lesenswert sind sie allemal.

Herbert Fricke: "Geständnisse an der Reling", 192 Seiten, 12,90 Euro, (ISBN 978-3-7688-2632-7), Delius Klasing Verlag, Bielefeld