Während der Regenziet ist es in den asiatischen Ländern es grüner, ruhiger und für Urlauber günstiger als sonst..

Grau, ungemütlich, kalt und klamm. So kennen die meisten hierzulande einen Regentag. In Asien sieht das anders aus: Dort hat die Regenzeit durchaus ihren Reiz. Denn dann ist es grüner, ruhiger und für Urlauber günstiger als sonst. Für manche sind Reisen nach Fernost zur Regenzeit sogar ein Geheimtipp - der aber nicht für jeden etwas ist. Urlaub im Regen, ein Geheimtipp? In Online-foren wird die Regenzeit jedenfalls als solcher gehandelt: "Ich war schon oft während der Regenzeit zwischen Dezember und März auf Bali. Für mich die schönste Zeit", schreibt zum Beispiel eine Urlauberin auf Holidaycheck.de. Aber ist es nicht eine verrückte Idee, statt Sonne einen Urlaub mit Schlecht-Wetter-Garantie zu buchen? "Keineswegs", sagt Rolf-Dieter Scheerer vom Veranstalter Gebeco in Kiel. "In der Nebensaison sind zum einen die Flüge und Hotels deutlich billiger. Und am Urlaubsort spart man auch noch." "Zudem ist weniger los", ergänzt Antje Günther, Sprecherin von Meier's Weltreisen.

In Thailand zeigt die Natur in der Regenzeit von Juni bis Oktober ihre wahre Pracht: "Es ist viel grüner als sonst", sagt Suwalai Pinpradab vom Thailändischen Fremdenverkehrsamt. Mit typischem Schmuddelwetter hat die Regenzeit in Asien wenig zu tun: "Morgens ist meist noch blauer Himmel, nachmittags gibt es dann kräftige Schauer, und am Abend sieht man in der Regel wieder den Sonnenuntergang", erklärt Eckhard Möller vom Deutschen Wetterdienst in Hamburg. Als Massenprodukt taugt das Ganze aber nicht: Gebeco hat sein Programm "Raindrops" wieder eingestellt, in dem Asienreisen zur Regenzeit beworben wurden. "Die Nachfrage war einfach zu gering", erklärt Scheerer. Ein Regenzeit-Trip ist eben nicht für jeden etwas: "Wenn man einen Badeurlaub plant, ist das eher die falsche Zeit", sagt Günther.

Regenzeit-Reisende sollten zudem etwas Zeit mitbringen, falls mal eine ganze Woche buchstäblich ins Wasser fällt. Individualurlauber haben den Vorteil, dass sie dem Monsun ausweichen können. "Wenn zum Beispiel in Thailand an der Westküste schlechtes Wetter ist, kann das an der Ostküste ganz anders aussehen", erläutert Möller. Die Unterschiede hängen auch von der Region ab: Westindien im Monsun ist keinem Urlauber zu empfehlen. Denn die Gegend um Mumbai wird dann von regelrechten Sintfluten heimgesucht. Urlauber müssen in der Regenzeit immer mit Einschränkungen rechnen: "Da kann es schon passieren, dass bei einer Rundreise einmal eine Straße gesperrt ist und es nicht weitergeht", sagt Günther. Das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf warnt außerdem vor einer erhöhten Gefahr durch Krankheiten wie Dengue-Fieber und Malaria. Neben Mückenschutzmitteln und Malaria-Prophylaxe sind Moskitonetze und langärmlige Hemden wichtig. Es gilt also auch hier der Satz: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung.