Tausende Menschen nutzen jedes Jahr die Möglichkeit zum Urlaub im Kloster. "Knapp 300 Klöster in Deutschland nehmen Gäste auf", sagt Arnulf Salmen, Sprecher der Deutschen Ordensobernkonferenz in Bonn. "Konfessionelle Grenzen gibt es nicht."

In Deutschland gibt es etwa 530 Niederlassungen von Männerorden und fast 2800 Gemeinschaften der Klosterfrauen. Gäste werden in Gästehäusern untergebracht. Nach Absprache dürfen sie am klösterlichen Alltag teilnehmen.

"Besinnungstage mit Teilnahme an Schweigeexerzitien" offeriert beispielsweise die Erzabtei Beuron der Benediktiner im Naturpark Obere Donau bei Tuttlingen. Die Mönche haben ihren Gästetrakt ausgebaut. Wer mehr Weltlichkeit sucht, findet sie in einem privat geführten Hotel in Maria Trost in der Nähe.

In der Benediktinerabtei St.Mauritius im Naturpark Saar/Hunsrück empfangen 13 Mönche männliche Gäste in der Klausur. Die sollen aber wissen, dass sie sich in einem Kloster aufhalten. "Regelmäßige Kirchenbesuche und Gebete gehören dazu", sagt Pater Mauritius Choriol.

Im Kloster Ahrenberg bei Koblenz, dem Mutterhaus der Dominikanerinnen, steht ein Anbau mit Dusche, Telefon und Fernsehen bereit, dazu Schwimmbad, Fitnessraum und Wellnessanlage.

"Der Aufenthalt in einem Kloster soll der inneren Sammlung dienen", sagt Bruder Famian. In seiner Abtei Mariawald in der Eifel leben die Männer des Trappistenordens asketisch und fleischlos nach strengen Regeln. Sie nehmen bis zu acht Gäste auf. Für die Mönche in Mariawald, die im Sprechverbot leben, beginnt der Tag gegen 4 Uhr morgens. So früh müssen die Besucher zwar nicht aus den Betten, allerdings beginnt die Abendruhe auch für sie zur Tagesschauzeit.

Die Mönche der Benediktinerabtei Andechs auf dem Heiligen Berg am Ostufer des Ammersees bei München bieten zweimal im Jahr Exerzitien für Manager - nur Männer. Das erste Gebet ist für 7 Uhr angesetzt, um 21 Uhr beginnt das Schweigen.

\* Infos: Deutsche Ordens-obernkonferenz, Wittelsbacherring 9, 53115 Bonn. Internet: www.orden.de

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