Grüße aus Mallorca

Eine der besten Saisons geht für Mallorca zu Ende. Im ganzen Oktober waren nahezu alle Hotels an der Playa de Palma geöffnet. "Das ist in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr vorgekommen", teilte der Hotelverband mit. Der Grund: viele deutsche Urlauber, die im Herbst noch ein paar Sonnentage genießen wollten.

In Manacor, der zweitgrößten Stadt der Insel, tut sich was: bunte Boutiquen, volle Bars und einige neue Restaurants. Zu ihnen gehört das "Sa Sal" auf dem Paseo Antonio Maura. Mario Stephan Hekke (36), einst Oberkellner im "Es Clos" in Alqueria Blanca, hat den ehemaligen Blumenladen zu einem gemütlichen Lokal umgebaut. Nostalgische Fotos an den Wänden, daneben eine Tafel mit den aktuellen Gerichten. Mario empfiehlt mir die gegrillte Dorade Royale, die er mit frischen Kräutern gefüllt hat. Ein Gaumenschmaus. Das "Sa Sal" ist mittags und abends geöffnet. Reservierung: 971/55 96 16.

In Ca'n Pastilla treffe ich Estanislao de Mata. Der 47jährige Spanier ist Chef von "Hasso". Die Mietwagenfirma war schon 1957 von dem Deutschen Hasso Schützendorf gegründet worden. Der einstige Schmuggler führte sein Unternehmen mit neuen Ideen zum Erfolg: Er ließ seine Kunden am Flughafen per Rolls-Royce abholen, bot Autos zeitweise zum Nulltarif an. Seit seinem Tod vor drei Jahren führt Estanislao de Mata die Firma. Er spricht Deutsch, was er auch von seinen 55 Mitarbeitern erwartet. "Wir werden in der nächsten Saison etwas völlig Neues einführen", verrät er. "Ab Ostern gibt es für Stammkunden ein persönliches Passwort, das das Einchecken erheblich verkürzt. Der Kunde nennt nur noch seinen Code und bekommt den Schlüssel." Übrigens: Die Mietwagen-Steuer, die von der Balearenregierung geplant war, ist schon wieder vom Tisch.

Wer sich auf Mallorca eine Lampe kauft, kommt nach Porreres. Nirgendwo gibt es eine so ausgefallene Auswahl an Messingleuchten wie in dem Antik-Laden "Barbara Art". Inhaber Gabriel Cortes (61) hat sie in seiner Werkstatt entworfen, geformt und mit alten mallorquinischen Mustern versehen.

In der Altstadt von Arta im Nordosten entdecke ich in einem alten Herrenhaus das Familienhotel "Ca'n Moragues". Es hat nur acht Zimmer, wirkt dabei elegant und exklusiv. Das Hotel bietet alle Bequemlichkeiten: ein Solarium, einen beheizten Pool und eine Sauna. Außerdem ist es ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge mit dem Auto. "Wer jetzt im November kommt, wohnt bei uns natürlich preiswerter als im Sommer", verspricht Junior-Chef Felix Marino (25). "Im Winter gibt es zehn Prozent Rabatt." (www.canmoragues.com)

"Ich liebe das Licht und die Farben der Insel. Mallorca ist für mich wie eine späte Liebe", versichert mir der Berliner Maler Christian Rothmann (50). Zur Zeit sind seine farbenfrohen Bilder in der Galerie "tres temps" in Alqueria Blanca zu sehen.