Veranstalter bieten immer häufiger Unterkünfte zum Minimaltarif.

Die Airlines haben es mit Preiswert-Flügen vorgemacht. Nun ziehen die Reiseveranstalter bei ihren Hotelangeboten nach und bieten neben den Komfortzimmern auch solche zum Minimaltarif an. Damit lassen sich bis zu 25 Prozent sparen. Auf wieviel Luxus oder Bequemlichkeit muß man dann verzichten?

Für TUI ist es eine Premiere. Erstmals bietet der Marktführer ab diesem Sommer sogenannte "Best-Price-Zimmer" an - in mehreren hundert Hotels an allen wichtigen Küsten von Antalya bis zur Algarve. Verschämt werden die Discount-Absteigen bisher nicht im Hauptkatalog beworben, sie sind nur im Preisteil zu finden.

Sparen läßt sich durchaus: zum Beispiel bei zwei Wochen Urlaub mit Halbpension im Hotel Audax auf Menorca in der Hochsaison 112 Euro (1208 statt 1320 Euro). Dabei gehen Urlauber kein großes Risiko ein: "Auch die Best-Price-Zimmer erfüllen die TUI-Standards", versichert Geschäftsführer Sören Hartmann. Das Meer ist von den Günstigzimmern aus in der Regel allerdings nicht zu sehen. Und beeilen muß man sich auch. Es gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, reist am günstigsten.

Alltours offeriert nun schon im zweiten Sommer sogenannte "Low-Cost-Zimmer" - unübersehbar rot markiert im Preisteil des Reisekatalogs. Der besondere Pfiff: Hier wird eine begrenzte Anzahl der exakt gleichen Zimmer zu reduzierten Preisen angeboten. "Der Kunde erhält die volle Leistung, spart aber erheblich", verspricht Alltours-Chef Willi Verhuven. Hintergrund: Er versucht, auf diese Weise, Gäste zum frühen Buchen zu bewegen. Und das kann sich lohnen: So kostet ein zweiwöchiger All-inclusive-Urlaub im Hotel "Tamaino Tropical" auf Teneriffa nur 781 statt 977 Euro. Das entspricht immerhin einer Ersparnis von 196 Euro oder 20 Prozent.

Solange der Vorrat reicht - das gilt auch bei Tjaereborg für die "Economy Zimmer". Mit den Billigzimmern lassen sich zum Beispiel im "Primasol Albatros" in Hurghada 50 Euro gegenüber dem Standard-Doppelzimmer sparen. Allerdings sagt der Katalog auch klipp und klar, daß die Economy-Zimmer etwas einfacher ausgestattet sind. Im genannten Fall fehlt der Stehbalkon. Anderswo sind die Zimmer kleiner, liegen über der Lobby oder zur Straßenseite. Oft gibt es auch nur eine Dusche statt eines Bads.

Bis zu 20 Prozent Ersparnis verspricht Neckermann Urlaubern, die sich an den "Spartip" aus dem Katalog halten. Dabei erfährt der Gast erst an der Rezeption, welche Zimmer-Kategorie er nun bekommt. Wer bei dieser modernen Art des Roulettespiels mitmacht, der zahlt zum Beispiel im Vier-Sterne-Plus-Hotel "Iberostar Phenicia" in Tunesien für zwei Wochen Flug und Halbpension nur 729 statt 789 Euro.

Der Clou dabei: Niemand muß befürchten, nachts in der Besenkammer zu landen. Ein gutes Standard-Doppelzimmer ist dem Gast garantiert, mit ein bißchen Glück kommt eine Junior-Suite dabei heraus. Denn die Spartip-Angebote sind reine Buchungsanreize für Schnäppchenjäger.