In Kalifornien eröffnete Walt Disney vor 50 Jahren seinen ersten Vergnügungspark.

Disneyland-Besucher können schon aus der Ferne ein berühmtes Wahrzeichen des kalifornischen Themenparks entdecken. 44,78 Meter hoch ragt das Matterhorn in den Himmel. Walt Disney schrumpfte das Schweizer Original vor 50 Jahren einfach auf ein Hundertstel zusammen und schickte die Gäste in Amerikas erster Stahl-Achterbahn auf eine rasante Schlittenfahrt zum "schneebedeckten" Gipfel. Auf 35 Hektar Ackerland errichtete der legendäre Visionär eine Traumwelt, die bis heute schon mehr als 500 Millionen Besucher angelockt hat.

Gleich am Eingang ist Disneys Zauberformel zu lesen: "Hier lassen sie das Heute zurück und begeben sich in die Welt von Gestern, Morgen und der Phantasie." Auf der "Mainstreet, USA" mit ihren viktorianischen Fassaden und Pferdekutschen scheint die Welt stehengeblieben zu sein. Über der alten Feuerwache, wo Walt Disney bis zu seinem Tod im Dezember 1966 eine Wohnung hatte, brennt zur Erinnerung an den Bauherren ständig eine Lampe im Fenster. Die historische Straße führt schnurgerade auf das frisch gestrichene "Sleeping Beauty Castle" im Fantasyland zu. Für die Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag, die am 5. Mai 2005 beginnt und 18 Monate dauern soll, wird das Märchenschloß mit Golddekor und Schmucksteinen auf Hochglanz gebracht. Ein extravagantes Feuerwerk soll das bisher übliche Lichterspiel am Abend übertreffen. Vor dem Schloß werden Mickey und seine Freunde in der größten und buntesten Parade aller Zeiten tanzen.

Schließlich verspricht Disneyland mit "The Happiest Celebration on Earth" nichts Geringeres als die "fröhlichste Feier auf Erden". Mit "Buzz Lightyear Astro Blasters" erhält der Freizeitpark im Parkteil Tomorrowland eine ganz neue Attraktion. Ausgerüstet mit Laserkanonen werden die Besucher ins Comic-Weltall geschickt, um den «"Toy Story"-Bösewicht Zurg zu bekämpfen.

Walt Disney hatte sich in den 50er Jahren im Tivoli in Kopenhagen und anderen Vergnügungsparks umgeschaut, bevor er Disneyland am 17. Juli 1955 als Themenpark mit 18 Attraktionen (heute sind es mehr als 60) präsentierte. Die Eröffnung war allerdings ein Fiasko und ging als "Schwarzer Sonntag" in die Firmengeschichte ein. Im Fantasyland fiel der Strom aus, im Tomorrowland brach eine Gasleitung, und auf der Main Street blieben die Gäste im frischen Asphalt kleben. Doch schon zwei Jahre später wurde der zehnmillionste Besucher begrüßt, im Januar 2004 der 500millionste.

"Es gibt Vergnügungsparks mit höheren Achterbahnen und schnelleren Rides", räumt Pressesprecher Duncan Wardle ein. "Aber in Disneyland taucht man in eine andere Welt ein, die von Walts Zeichnern geschaffen wurde." Und davon ist heute noch viel zu spüren. Im Fantasyland drehen sich fast wie vor 50 Jahren die Tassen der "Mad Tea Party"-Attraktion, und Elefant Dumbo zieht als Karussell immer noch seine Runden. Die Bootstour "Pirates of the Caribbean", durch tiefe Höhlen und dunkle Gänge, die Walt Disney noch kurz vor seinem Tod entwarf, zählt seit 1967 zu den populärsten Fahrten. Ausgefeilte Technik erweckt die lebensgroßen Piraten zum Leben.

Auch die "Jungle Cruise" im Adventureland dürfte jetzt wieder nach Walts Abenteuer-Geschmack sein. Auf der Bootsfahrt zückt der Skipper plötzlich die Pistole. Schüsse fallen, das bedrohlich nahe Nilpferd taucht unter, die Bootsgäste applaudieren. "Glücklicherweise haben wir die Waffen wieder. Sie gehören einfach zur Dschungel-Geschichte", sagt Bootsführerin Claire. Zwei Jahre lang hatte die Parkverwaltung aus "politischer Korrektheit" die Plastikwaffen verbannt.

Mit der Einbeziehung von Critter Country und Mickeys Toontown ist Disneyland auf jetzt acht Themen-Regionen angewachsen. In Toontown stehen die jüngsten Besucher vor Mickeys Haus geduldig Schlange, um Foto und Autogramm von Disneys Chef-Maus zu ergattern. Am Splash Mountain im Critter-Land warten die Größeren auf eine rasante Fahrt über Wasserfälle.