Früher, schreibt Carmen Rohrbach, “war eine Reise nach Feuerland ein entbehrungsreiches, abenteuerliches und gefährliches Vorhaben, eine Reise ins...

Früher, schreibt Carmen Rohrbach, "war eine Reise nach Feuerland ein entbehrungsreiches, abenteuerliches und gefährliches Vorhaben, eine Reise ins Ungewisse". Heute sei das anders, meint sie, aber der Mythos vom Ende der Welt lebe fort.

Es ist dieser Mythos, der die Reisebuchautorin dazu verführte, ein halbes Jahr lang durch Patagonien zu reisen und die "tierra des fuego" ihrer Jugend zu suchen. Dafür nimmt sie einiges an Strapazen auf sich, durchstreift das Land ihrer Sehnsucht zu Fuß, zu Pferd, mit dem Bus, aber auch mit dem Mietwagen. Dass die Zeiten sich geändert haben, spürt sie schon in Ushuaia, dem Ausgangsort ihrer Reise, der geradezu eine Bevölkerungsexplosion erlebt.

Carmen Rohrbach wäre als Reiseautorin nicht so erfolgreich, wenn sie sich damit begnügen würde zu schreiben, was sie sieht. Sie schaut auch hinter die Fassaden und zeigt die politischen, historischen und kulturellen Hintergründe auf.

Steile Berge, tückische Sümpfe, schroffe Abgründe, deftige Regengüsse, Schnee, abweisende Bewohner: Feuerland hält viele Strapazen und Abenteuer bereit - aber auch tiefe Einblicke in die Seele der Menschen.


"Patagonien - Von Horizont zu Horizont", Carmen Rohrbach, Frederking & Thaler, 140 S., 19,90 Euro, ISBN 978-3-89029-742-2