Ein Sommer-Badestrand liegt in der Nähe. Auch Windsurfing ist dort möglich. Sonst füllen hier Radeln, Reiten und das Golfspiel in Bokholm die Freizeit aus.

Hoch im Norden, direkt an der Flensburger Förde, liegt auf der Halbinsel Holnis das "Fährhaus". Am beschaulichen Glücksburg mit seinem imposanten Wasserschloss vorbei, windet sich die Straße zum Schluss über viele Kurven mit kleinen Hinweisschildern zum Ziel. Es scheint, als ob das weiße Haus dort wie im Dornröschenschlaf liegt. Selbst viele Einheimische kennen es nicht, wie wir feststellten, als wir nach dem Weg fragten.

Das urgemütliche Hotel gefällt durch die optimale Lage und seine lange Geschichte. War Holnis früher eine Durchgangsstation auf dem Verkehrsweg nach Norden in Richtung Kopenhagen, ist es heute ein Endpunkt. Zwangsläufig muss der Reisende genau denselben Weg, den er gekommen ist, wieder zurückfahren. Hervorgegangen ist das "Fährhaus Holnis" 1824 aus einem Bauernhof. Und so zeigt es sich auch heute noch: Zu beiden Seiten des Hauptgebäudes, in dem sich das Restaurant befindet, rahmen zwei reetgedeckte Wirtschaftsgebäude mit den Hotelzimmern das Grundstück ein. Eine große Linde beschattet die Mitte des Hofplatzes.

Viele Prominente und "hohe Herrschaften" sind auf ihren Reisen im Lauf der Jahre nach Holnis gekommen. Dabei ist eine Tradition des Hauses aus früherer Zeit bis heute erhalten geblieben, nämlich dem Gast "gute Speisen und Getränke zu angemessenen Preisen" zu offerieren. Nicht zu vergessen, dass "Gäste eigene, im Winter beheizte Zimmer in den Nebengebäuden beziehen können" - dort, wo einst Kühe, Pferde und Schweine untergebracht waren, wo auf dem Boden Korn lagerte und auf der Diele in der Mitte im Winter gedroschen wurde. Die neun einfachen Zimmer mit ihren terracottafarbenen Steinfußböden sind in rustikalem Landhausstil eingerichtet. Alle Zimmer im Erdgeschoss bieten direkten Zugang in den großzügigen Garten mit Ausblick auf das leicht hügelige Land, die Flensburger Förde und die benachbarte dänische Küste. Dieselbe gute Sicht bietet auch die Terrasse am Haupthaus, wo es sich urgemütlich frühstücken lässt, wenn morgens die Sonne scheint. Für Wolfgang Wree (49), der eine Ausbildung als Koch und Hotelkaufmann absolviert hat, ist das "Fährhaus Holnis" zugleich das Elternhaus. Man spürt seine Verbundenheit mit diesen Mauern, in denen er mit seiner sympathischen Frau Ute regiert. Auch in einem ehemaligen Fährhaus, das stets allen Schichten der Bevölkerung offen stand, muss man mit der Zeit gehen. Weshalb die Wrees gerade dabei sind, einen Saunabereich und Suiten in einem der beiden Nebengebäude einzurichten. Ansonsten verlässt sich Wolfgang Wree für den geschäftlichen Erfolg vor allem auf Mundpropaganda. Die Küche des Hauses ist bodenständig und bietet ehrliche, geradlinige Kost mit saisonüblichen Gemüsen. Im Vergleich mit anderen Häusern der Region schneidet die Speisekarte recht preisgünstig ab. So bestand unsere Abendmenü-Empfehlung aus einem Amuse-gueule, einer Vorspeise von weißem und grünem Spargel mit Räucherlachs-Mousse, als Hauptgang wahlweise Seeteufel-Medaillons mit Stangenspargel oder Filets von Rind und Schwein, als Dessert Erdbeeren mit Vanilleeis und Rahm. Das Ganze für 24 Euro. Ein Sommer-Badestrand liegt in der Nähe. Auch Windsurfing ist dort möglich. Sonst füllen hier Radeln, Reiten und das Golfspiel in Bokholm die Freizeit aus. Beliebt ist die zweistündige, geführte Frühwanderung zweimal die Woche - ab 6 Uhr! - mit dem Naturschutzbeauftragten. Dabei bekommen die Teilnehmer die heimische Tier- und Umwelt erklärt und besuchen landschaftlich besonders schöne Punkte wie das Kliff. Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, im Frühjahr 2004 die alte Fährverbindung zum dänischen Brusnis (nur für Fußgänger und Radfahrer) mit einem historischen Schiff wieder aufleben zu lassen, - wovon das "Fährhaus Holnis" natürlich profitieren würde.